Schüleraustausch

Zehn Tage im Herzen Englands

Zum 39. Mal fand im März dieses Jahr der Schüleraustausch zwischen dem Kirchzartener Marie-Curie-Gymnasium und der East-Leake Academy in England statt. Anne Tritschler aus der Klasse 8a des Marie-Curie-Gymnasiums war dabei.  

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Ein Stadtführer neben dem Big Ben in London.   | Foto: afp
Ein Stadtführer neben dem Big Ben in London. Foto: afp
Da in England das Schulfach Deutsch nicht mehr Pflicht ist, war das Interesse auf englischer Seite begrenzt. Deshalb konnten nur 18 deutsche Jungen und Mädchen die Reise nach England antreten. Nach 8 Stunden Anreise mit Flugzeug und Bus erreichten wir endlich unser Ziel: East Leake, ein kleiner Ort in der Nähe von Nottingham. Dort wurden wir sofort herzlich von unseren Gastfamilien empfangen. Am nächsten Morgen konnten wir schon einige – teilweise sehr verwirrende – Unterschiede feststellen, wie zum Beispiel der Linksverkehr, die Zeitverschiebung. Außerdem tragen die Schüler in England Schuluniform: weiße Bluse oder Hemd, schwarze Hose, schwarzer Blazer, Krawatte und schwarze einheitliche Schuhe. Es wird streng darauf geachtet, dass alle Schüler diese Uniform tragen und dass sie sauber und gepflegt ist. Wir fielen mit unserer normalen Kleidung komplett aus dem Rahmen.

Unser erster Ausflug ging nach Nottingham. Dort besichtigten wir das Stadtzentrum und die "Caves of Nottingham". Das sind große unterirdische Höhlen, in denen früher Gerber ihre Arbeit geleistet haben. Abends nutzten wir die freie Zeit, um unsere Gastfamilien kennenzulernen. Es war sehr interessant, den Alltag dort mitzuerleben. Der Fernseher lief den ganzen Tag und im Haus trugen alle nur Bademäntel. Den nächsten Morgen verbrachten wir in einer Grundschule. Dort unterhielten wir uns mit den kleinen Schülern, welche uns mit eifriger Neugierde über die deutschen Schulen ausfragten. Außerdem spielten wir typisch deutsche und englische Spiele. Alle hatten riesigen Spaß und wären gerne noch eine Weile dort geblieben. Später konnten wir noch Gespräche mit Deutsch-Abiturienten führen. Wir waren vom schlechten Deutsch der Schüler sehr enttäuscht. Am späten Nachmittag trafen sich fast alle Austauschschüler mit ihren Partnern, um Lasertag zu spielen, eine in England sehr beliebte Freizeitbeschäftigung.

Trotz des Terroranschlages am Vortag auf der Westminster-Bridge in London konnten wir am Donnerstag, den 23. März nach London fahren. Dieser Trip war das absolute Highlight unseres Besuches in England. Wir besichtigten die Tower-Bridge und den Tower of London. Dort konnten wir die prachtvollen Juwelen des Königshauses bewundern. Danach gingen wir weiter zum großen Riesenrad, dem London Eye und zum Big Ben. Dort konnte man noch die letzten Spuren des Terroranschlages sehen: sehr viel Polizei und Kamerateams. Als wir auf dem Weg Richtung Downing Street 10 waren, erlebten wir den Wechsel der Horsegards mit. Dieser traditionelle Wachwechsel war sehr imposant. Nach einigen Minuten Fußmarsch erreichten wir Covent Garden, wo wir herrlich shoppen und essen konnten. Nachdem sich alle wieder gefunden hatten, besichtigten wir China-Town, ein chinesisches Stadtviertel. Hier gab es den sehr beliebten M&M-Shop. Wer sich nicht an der Schokolade erfreuen wollte, konnte einen vier Meter hohen Big Ben aus Legosteinen im Lego-Shop bewundern.

London ist auch im Dunkeln noch eindrucksvoll und spannend, doch wir mussten Abschied nehmen und kehrten nach diesem erfüllten Tag nach zweistündiger Rückfahrt in die Jugendherberge zurück.
Zu unserem Programm gehörte außerdem ein Ausflug in einen Outdoor- Park, wo wir uns an der frischen Luft austoben konnten. Das Wochenende verbrachten wir mit unseren Gastfamilien. Die meisten Austauschschüler gingen in einen Trampolinpark, welcher sehr gut bei den deutschen Schülern ankam. Abends trafen sich alle Schüler zu einer Party auf dem Anwesen einer englischen Schülerin. Wir haben uns köstlich über die Chips der Engländer amüsiert. Diese gibt es in uns komisch vorkommenden Geschmacksrichtungen wie Fleisch und Essig. Am Sonntag nutzten wir das schöne Wetter und fuhren mit der ganzen Gruppe in den Freizeitpark Alton Towers. Wir mussten natürlich alle Achterbahnen ausprobieren!

In den letzten beiden Tagen folgten Ausflüge nach York, wo wir die beeindruckende Kathedrale bestaunten und nach Nottingham, wo wir uns in der Videogame Arcade mit Videospielen vergnügten.
Am Mittwochmorgen traten wir die Heimreise an mit vielen tollen Eindrücken im Gepäck. Zuvor verabschiedeten und bedankten wir uns sehr herzlich bei unseren Austauschpartnern und deren Gastfamilien. Der ein oder andere hatte sogar Tränen in den Augen, als der Bus losfuhr. Wir hatten eine wunderschöne Zeit im Herzen Englands verbracht, die wir so schnell nicht vergessen werden.
Ich kann einen Austausch auf jeden Fall jedem empfehlen, denn so bekommt man viel bessere Eindrücke vom englischen Leben, als wenn man nur dort Urlaub macht. Mir hat es sehr gefallen, und ich werde sobald wie möglich wieder nach England reisen.

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