Wirtschaftsgeschichte
Zell - Wiege der Druckluft- und Vakuumtechnik

Karl Wittig, Erfinder des Rotations-Kompressors, fing einst im Löwenhof an / Auch Bartlin Schmidt war ein Pionier / Enkel Karl Busch in Karl Wittigs Fußstapfen.
ZELL. Dass Zell mit seinen Spinnereien und Webereien im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Arbeiterstädtchen war, ist allgemein bekannt. Die Anfänge der Textilindustrie gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als die ersten Webstühle für Heimarbeiter aufgestellt wurden. Später kamen große Textilunternehmen ins Wiesental, denn hier gab es zwei wichtige Voraussetzungen: Wasserkraft und genügend Arbeitskräfte. Mit bisweilen um die 3000 Arbeitsplätzen bot die Textilindustrie den Zellern und vielen Pendlern ein geregeltes Einkommen. Dass Zell aber auch eine Wiege der Druckluft- und Vakuumtechnik ist, wird mit diesem Beitrag in Erinnerung gerufen.
Die Anfänge
Der aus dem sächsischen Marienberg stammende Maschinenbauer Karl Wittig kam 1879 nach Zell, wo er ab 1883 als Maschinenmeister in der Seidenweberei Zimmerlin-Forcart tätig war. Bereits im Jahr 1885 machte sich Karl Wittig in der ehemaligen Faller’schen Weberei im Löwenhof selbstständig, wo er Spezialmaschinen für die Textilindustrie entwickelte und fertigte.
Um die Wende zum 20. Jahrhundert gab es in Europa und der "neuen Welt" überall Bemühungen, eine Rotationsdampfmaschine zu konstruieren, die als Antrieb für andere Maschinen dienen sollte. Diese Idee konnte technisch nie ...