Scherenschnitte

1305 Karten werden in Weil am Rhein zu einem Kunstwerk arrangiert

Yvonne Siemann

Von Yvonne Siemann

Di, 31. Januar 2023 um 08:01 Uhr

Weil am Rhein

Alle Bürger waren eingeladen, sich an der Kunstaktion "zusammen" zu beteiligen. Ania Dziezewska hat die Scherenschnitte arrangiert. Am Sonntag wurde die Collage auf dem Lindenplatz vorgestellt.

Die Teilnahme war für die gesamte Bevölkerung offen, schlussendlich kamen 1305 kleine Kunstwerke auf das Banner. Um die 50 Personen aus allen Generationen, unter ihnen Bürgermeister Rudolf Koger, trotzten den frischen Temperaturen, staunten über die Vielfalt oder suchten ihren eigenen Beitrag. Einige verewigten sich mit einem Autogramm auf der weißen Randfläche.

Anfang Dezember verteilten Scheurer und Dziezewska kostenloses Material an verschiedenen Standorten. Das Thema war offen, durch das von ihnen ausgesuchte Bastelmaterial gab es dennoch eine gewisse Homogenität auf den jeweils 10 mal 10 cm großen Papierquadraten, so Dziezewska und Scheurer. Kulturamt und die Sparkassenstiftung sorgten für die finanzielle Unterstützung. "Als Technik haben wir den Scherenschnitt ausgewählt, der eine lange Tradition hat, aber etwas in Vergessenheit geraten ist." Viele Blumen, einige Schmetterlinge, Sonnen und Sterne, aber auch eine brasilianische Fahne, ein Walfisch, ein "?!" und abstrakte Motive wurden eingesendet.

Ein gemeinsames Projekt trotz Distanz

Die Idee zur Kunstaktion entstand während der Corona-Pandemie: Trotz Distanzhalten sollte ein gemeinsames Kunstprojekt entstehen. 2021 kamen so 300 Scherenschnitte zusammen, ein Jahr später 580 und nun bereits mehr als 1300. "Leider kamen etwa 60 Umschläge zu spät an, um noch mit auf das Banner gedruckt zu werden, aber hoffentlich können wir sie nächstes Jahr verwenden", so Scheurer.

Dieses Jahr waren die Schulen stark vertreten, so Scheurer. So gingen die beiden in verschiedene Klassen, jeweils begleitet von Mops Puga – Scheurer zeigte mehrere selbstgemalte Dankeskarten der Kinder mit Mops-Motiv.

An Farben und Motiven orientiert

Die vielen Papierquadrate hat Dziezewska dann zu einem Mosaik angeordnet, wobei sie sich sowohl an den Farben wie auch an den Motiven orientierte – denn die Idee ist schließlich auch, dass die "Pixelkunst" aus der Ferne wie auch aus der Nähe wirkt. Das Foto des Arrangements wurde dann auf ein wetterfestes Banner gedruckt.

Kulturamtsleiter Peter Spörrer hob die Niederschwelligkeit des Projekts hervor: Alter, Bildung oder Herkunft spielten keine Rolle für die Teilnahme. Scheurer verwies auch auf Joseph Beuys‘ Konzept der "sozialen Skulptur", demzufolge jeder ein Künstler ist und durch kreatives Handeln zum Wohl aller beitragen kann und hofft, dass nächsten Jahr noch mehr Menschen mitmachen.