Besuch bei Mevlüe Genc. Sie hat den Deutschen schon lange verziehen, doch "der Schmerz ist jeden Tag der gleiche"
Mevlüde Genc trägt ein schulterlanges braunes Kopftuch. Vom Sofa in dem akkurat aufgeräumten Wohnzimmer wandern ihre Augen immer wieder zu einem kleinen Monitor, der über dem modernen Flachbildschirm hängt. Dort flimmern die Bilder einer Überwachungskamera, die den durch ein schweres Stahltor gesicherten Eingang eines grauen Solinger Mehrfamilienhauses im Blick hat – und unwillkürlich an die Nacht des 29. Mai 1993 erinnert, in der die tiefgläubige Muslima bei einem fremdenfeindlichen Brandanschlag auf ihr Haus zwei Töchter, zwei ...