Ab auf die Waage

Im Basler Zoo werden viele Tiere regelmäßig gewogen / Je nach Tierart ist das gar nicht so einfach.  

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2170 Kilo: Nashornbulle Jaffna ist ein ziemlicher Koloss Foto: Dominic Rock
Xamburu ist unruhig, er läuft in seiner Box im Antilopenhaus auf und ab. Der vier Meter große Giraffenbulle des Basler Zoos will endlich nach draußen ins Freigehege. Doch heute gibt es etwas Besonderes: Die neue Waage des Antilopenhauses soll einer Besuchergruppe vorgeführt werden. Aber wie bringt man eine riesige Giraffe dazu, auf die Waage zu steigen?

Die Antwort: Mit viel Training und noch mehr Leckerlis. Erst einmal muss Pfleger Alfred Dill den Giraffenjüngling dazu bringen, durch eine riesenhafte Tür in die Nachbarbox zu gehen. Denn dort ist in den Boden die neue Waage eingelassen. Sie ist bedeckt mit einer großen Gummimatte. "Xamburu, Target", ruft Alfred Dill. Er hält einen Stab mit einem roten Ball an der Spitze durch die Gitterstäbe der Nachbarbox. Das kennt Xamburu schon: Stupst er mit seiner Nase an den roten Ball, macht es laut klick und er bekommt eine Belohnung. Bereitwillig bückt sich die Giraffe unter dem Türsturz durch und geht in die Box mit der Waage. Ein Stups gegen den Ball und schon schaut sie sich nach der Belohnung um. In vier Meter Höhe hängt eine Kugel mit Leckereien unter der Decke: Hmmm, Stangensellerie und Blätter. In der Wildnis fressen Giraffen den ganzen Tag Blätter von den Bäumen – es macht ihnen Spaß, mit ihrer langen Zunge das Grünzeug aus der Kugel zu fummeln. Um besser dranzukommen, steigt Xamburu mit allen Vieren auf die Gummimatte. Das ist etwas ganz Besonderes, denn Wildtiere sind sehr misstrauisch und betreten ungern einen ungewohnten Boden. Jetzt kann Xamburu gewogen werden: 731 Kilogramm wiegt er, zehn Mal so viel wie ein Mensch.

Das Wiegen der Zootiere ist wichtig. Das Gewicht hilft den Tierpflegern, ihren Schützlingen die richtige Menge Futter zu geben. Nimmt ein Tier stark ab, dann geht es ihm wahrscheinlich nicht gut, und der Arzt schaut es sich genau an. Auch um zu wissen, ob ein Leopardenjunges eine oder zwei Pillen braucht, ist es wichtig, sein Gewicht zu kennen.

Auch Nashornbulle Jaffna steigt an diesem Tag im Zoo auf die Waage. Er ist ein richtiger Koloss: Er wiegt 2170 Kilogramm – mehr als die 22 Menschen in der Besuchergruppe! Natürlich sind nicht alle Tiere im Zoo so riesig und schwer. "Das Gewicht von kleinen Tieren ist viel schwieriger zu schätzen", erklärt Zootierarzt Christian Wenker. Wie schwer ist ein Wellensittich? Die meisten wiegen um die 65 Gramm – und damit weniger als eine Tafel Schokolade. Der Zoo hat eine Liste, in der steht, was die einzelnen Tierarten wiegen – vom Fisch bis zum Elefanten. Weil die Tiere so unterschiedlich groß sind, gibt es auch verschiedene Waagen: Große im Boden wie die für Nashorn und Giraffe. Kleinere Tiere wie das Leopardenjunge setzt Wenker in einen Eimer und hängt den an eine Waage.

Manchmal wiegt sich auch der Tierarzt mit: Dann, wenn es am einfachsten ist, das Tier auf den Arm zu nehmen. Im Untersuchungszimmer des Zoos hängen einige Fotos, die das Wiegen zeigen. Auf einem hält der Pfleger einen Hai in den Händen – und steht mit ihm auf der Waage. Frisch gewogen darf der Hai dann aber schnell wieder ins Wasser!

Ein Video zum Wiegen der Tiere gibt’s unter http://mehr.bz/zoowaage

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