Abraham Lincoln setzte sich mit aller Kraft für das Ende der Sklaverei ein – vor 150 Jahren fiel der 16. Präsident der USA einem fanatischen Attentäter zum Opfer.
Die Loge sieht auch 150 Jahre danach mäßig würdevoll aus – improvisiert und ein bisschen kitschig. Wenn nicht gerade Theater gespielt wird, dominiert sie den Raum dennoch als gespenstischer Fremdkörper: Die zusammengewürfelten Samt- und Korbmöbel vor der purpurnen Wandbespannung bleiben bei jeder Vorstellung leer. Niemand sitzt hinter den quellenden Fahnen über der Balustrade.
750 000 Besucher defilieren jedes Jahr durch Ford’s Theatre in Washington; nicht alle wissen, dass das Zuschauerkabinett, in dem am Karfreitag 1865 auf den 16. Präsidenten der USA geschossen wurde, eine Rekonstruktion ist.
Die echten Zeitzeugen finden sich auf der anderen Seite der Straße, neben dem Haus, in dem Abraham Lincoln heute vor 150 Jahren starb: die Fahne, die damals wirklich vom Balkon hing und in der noch heute Präsidentenblut ...