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Wer im Pekinger Kreativenviertel Caochangdi das Haus von Chinas bekanntestem Künstler und schärfstem Regierungskritiker sucht, erkennt es an den beiden Überwachungskameras. Die eine ist an einen Laternenmast montiert und auf die Stahltür eines grau ummauerten Gebäudekomplexes gerichtet. Diese Kamera hat die Polizei installiert. Die andere ragt von innen hinter der Mauer hervor und zielt auf die erste Kamera. Dieses Gerät hat Ai Weiwei angebracht. "Wenn die Polizei mich überwachen darf, darf ich auch die Polizei überwachen", erklärte Ai bei einem Studiobesuch im Herbst.
Mehrere Jahre lang hat der 53-Jährige mit den Behörden darum gekämpft, was ein chinesischer Staatsbürger darf und was nicht. Ai wusste, dass er das Recht, die Moral und viele Sympathien auf seiner Seite hatte – aber er wusste auch, dass dies in China im Zweifelsfall nicht ...