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Der Arm der Frau schnellt hoch, sie reißt den Mund auf, schreit. Mitten im Menschenstrom drehen sich Passanten nach ihr um, wenden die Köpfe in die Richtung, in die sie zeigt und entdecken den Ausländer mit seiner Kamera. Wie er die Stadtbewohner fotografiert, die in Kolonnen zu Fuß von den Feldern zurückkehren. Die ausgemergelt auf den Ladeflächen der wenigen Lastwagen stehen, Bauch an Bauch, aneinander geklammert, damit sie beim Bremsen nicht herunterfallen. Den Tag über haben alle auf den Äckern gegen die Hungersnot gekämpft. Die Bevölkerung des ganzen Landes ist zur Ernte aufs Land abkommandiert. Fabrikarbeiter, Lehrer, Ärzte. Es ist zweifelhaft, ob sie Erfolg haben werden. Es droht wieder ein Massensterben. "Wir sind glücklich!" steht auf riesigen Schriftzügen an der Straße. "Es gibt kein glücklicheres Volk!" Die Frau rennt auf den Fotografen zu, voller Wut, es drängen sich Leute um sie, und ein in Jahrzehnten angestauter Hass droht sich zu entladen.
Der abgeschottetste Staat der Welt hat uns einreisen lassen, ein deutsches Reporterteam, als Geste des guten Willens, zur Verbesserung der zwischenstaatlichen Beziehungen. Eine Ausnahme, die selten gemacht wird. Nordkorea öffnet sich uns, einen kurzen Moment lang, misstrauisch und mit vielen Auflagen. Hier, wo man es am wenigsten erwartet, im Reich des "geliebten Führers" Kim Jong Il, der "Sonne ...