Mit dem Frachtschiff von Basel nach Antwerpen: Vier Tage unterwegs auf dem Rhein / Von Franz Schmider.
D ieses monotone Brummen, dieses immer währende Zittern des Bodens und der Wände, diese Vibration der Luft wird die nächsten Tage bleiben. Die beiden Dieselmotoren geben den Rhythmus vor: 700 Umdrehungen pro Minute. Und alles schwingt irgendwie mit, ist im Takt. Bis auf das sanfte Schaukeln, das einem eigenen Wellenschlag folgt; synkopisch klatscht das Wasser hin und wieder gegen die Bordwand. Vor dem Fenster zieht ganz langsam die Landschaft vorbei, gelegentlich begleiten Radler am Ufer die Aargau ein kleines Stück auf ihrem langen Weg von Basel nach Antwerpen. Dann winken sie freundlich zurück - wie auch die Angler, die hier und da am Wasserrand sitzen. Enten und Schwäne schaukeln in den Wellen, die der 96 Meter lange Frachter wie eine Schleppe hinter sich her zieht.
Wer die 900 Kilometer stromabwärts in die belgische Hafenstadt an der Mündung der Schelde oder die 850 Kilometer zu Europas größtem Seehafen Rotterdam unter den Bug nimmt, der muss Zeit und Geduld mitbringen. Transport auf dem Rhein ist Transport just in time, aber es ist Verkehr ohne Hektik. Es kommt auf Pünktlichkeit und Verlässlichkeit an, nicht auf Tempo. Wenn Neckermann in Frankfurt Spielzeug in Hongkong ordert, dauert der Transport via Rotterdam mit dem Lastwagen 24 Tage, mit der Bahn 26, mit dem Binnenschiff 28 Tage. Es kommt also nur darauf an, wie man ordert.
Knapp 2000 Tonnen Ladung kann die Aargau aufnehmen, die Last von etwa 75 Lastwagen. 1294 Motorschiffe mit deutscher ...
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