Am 22. Oktober 1940 wurden bei der ersten Massendeportation von Juden auch Paula und Simon Fürth verschleppt – ihr Hausrat ging an "arische" Schnäppchenjäger. Sie waren damals völlig rechtlos.
Am frühen Morgen des 22. Oktober 1940 – es ist der letzte Tag des Laubhüttenfests – klingeln Polizei und Gestapo bei etwa 350 jüdischen Freiburgerinnen und Freiburgern. Den ahnungslosen Menschen wird mitgeteilt, dass sie zwei Stunden Zeit zum Packen haben und dann abgeholt werden. Wohin, erfahren sie nicht. In der Rheinstraße 17, Erdgeschoss, betrifft es Simon Fürth (77) und seine Frau Paula, geborene Hirsch.
Jüdische Deutsche sind im Jahr 1940 völlig rechtlos. "Judenkennkarten" und Zwangsnamen helfen, sie sichtbar zu machen, um sie leichter isolieren – und deportieren – zu können. Seit 1939 gelten sie dazu noch als "innere Feinde". ...