Freiburg
Andreas Voßkuhle: "Untergangsszenarien sind verfehlt"

Andreas Voßkuhle war zehn Jahre Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Im großen BZ-Interview spricht er über sein neues Engagement für die Demokratie, Corona und den Umgang damit.
BZ: Herr Voßkuhle, wie war die Umstellung – die Rückkehr ins normale Leben ohne Bodyguards und großes Tamtam, also ohne die große Bühne?
Voßkuhle: "Zurück ins normale Leben ohne Bodyguards und großes Tamtam", das trifft es eigentlich ganz gut. Das Amt des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts verändert das Leben sehr grundsätzlich. Das hat nicht nur mit der zeitlichen Belastung zu tun, sondern auch damit, dass man permanent bewacht wird, dass man große Verantwortung hat, dass man in allen möglichen Zusammenhängen beobachtet wird, immer in der Öffentlichkeit steht – auch dann, wenn man vermeintlich mal einen privaten Spaziergang macht. Das normale Leben hat mich sehr freundlich wieder empfangen, meine Kolleginnen und Kollegen an der Universität, Freunde, die ich lange nicht mehr gesehen hatte. Sie alle haben sich gefreut, dass ich wieder da bin. Und das hat es mir leicht gemacht, mich in meinem neuen alten Leben zurechtzufinden.
"Ich bin beeindruckt, mit welcher Intensität, Ernsthaftigkeit und Freude studiert wird" BZ: Und nun können Sie Ihren Studierenden nach Ihrer Rückkehr an die Universität wegen des Coronavirus gar nicht persönlich begegnen.
Voßkuhle: Bei meiner digitalen Vorlesung über Staatsorganisationsrecht sind mehr als 300 Studierende aktiv dabei. Ich bin beeindruckt, mit welcher Intensität, Ernsthaftigkeit und Freude studiert wird. Wirklich tolle junge Leute! Ich hatte einen gewissen Respekt, weil ich seit über zwölf Jahren keine große Anfängervorlesung mehr gehalten habe – und dann musste ich gleich mit dem digitalen Format einsteigen, ich bin ja nun auch kein "Digital Native". Aber es funktioniert wirklich besser, als ich dachte.
BZ: Sie hatten nach Ende Ihrer Amtszeit in Karlsruhe vermutlich viele Angebote für neue Ämter und Posten. Warum haben Sie sich für den Vorsitz des Vereins "Gegen ...
Voßkuhle: "Zurück ins normale Leben ohne Bodyguards und großes Tamtam", das trifft es eigentlich ganz gut. Das Amt des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts verändert das Leben sehr grundsätzlich. Das hat nicht nur mit der zeitlichen Belastung zu tun, sondern auch damit, dass man permanent bewacht wird, dass man große Verantwortung hat, dass man in allen möglichen Zusammenhängen beobachtet wird, immer in der Öffentlichkeit steht – auch dann, wenn man vermeintlich mal einen privaten Spaziergang macht. Das normale Leben hat mich sehr freundlich wieder empfangen, meine Kolleginnen und Kollegen an der Universität, Freunde, die ich lange nicht mehr gesehen hatte. Sie alle haben sich gefreut, dass ich wieder da bin. Und das hat es mir leicht gemacht, mich in meinem neuen alten Leben zurechtzufinden.
"Ich bin beeindruckt, mit welcher Intensität, Ernsthaftigkeit und Freude studiert wird" BZ: Und nun können Sie Ihren Studierenden nach Ihrer Rückkehr an die Universität wegen des Coronavirus gar nicht persönlich begegnen.
Voßkuhle: Bei meiner digitalen Vorlesung über Staatsorganisationsrecht sind mehr als 300 Studierende aktiv dabei. Ich bin beeindruckt, mit welcher Intensität, Ernsthaftigkeit und Freude studiert wird. Wirklich tolle junge Leute! Ich hatte einen gewissen Respekt, weil ich seit über zwölf Jahren keine große Anfängervorlesung mehr gehalten habe – und dann musste ich gleich mit dem digitalen Format einsteigen, ich bin ja nun auch kein "Digital Native". Aber es funktioniert wirklich besser, als ich dachte.
BZ: Sie hatten nach Ende Ihrer Amtszeit in Karlsruhe vermutlich viele Angebote für neue Ämter und Posten. Warum haben Sie sich für den Vorsitz des Vereins "Gegen ...