Südafrikas Ex-Präsident Jacob Zuma hat ein großes Korruptionsnetzwerk aufgebaut. Öffentlich gemacht hat es Angelo Agrizzi. Für ihn selbst hat sich sein Mut bislang nicht ausbezahlt.
Allmählich gewöhnt man sich an das Rauschen, das aus Angelo Agrizzis Richtung kommt – genauer gesagt: aus dem Schlauch, der zu seiner Nase führt. Die durchsichtige Leitung ist fast zwanzig Meter lang und mit einem im ersten Stock der Johannesburger Villa stationierten Sauerstoffgerät verbunden. Wenn der Geschäftsmann seiner häuslichen Routine nachgeht, muss er aufpassen, dass er sich nicht in dem Schlauch verheddert. Wird die Stromversorgung unterbrochen, was in Südafrika ständig passiert, sackt Agrizzis Sauerstoffgehalt im Blut innerhalb von fünf Minuten von über 90 auf unter 70 Prozent ab. Das bedeutet Lebensgefahr.
Der schwergewichtige Hüne nimmt am Tag 48 Medikamente zu sich. In der Mehrheit als Pillen, acht Ampullen spritzt er sich täglich selber in den Bauch. Agrizzi ist zuckerkrank, leidet unter einem Lungenproblem ...