Interview
Annette Brühl therapiert in Basel Depressionen mit elektrischen Impulsen

"Wir kitzeln das Hirn, bis es sich schüttelt", sagt Professorin Annette Brühl: Bei der Elektrokonvulsionstherapie werden mit Elektroimpulsen epileptische Anfälle ausgelöst, um Depressionen zu heilen.
Für Patienten mit schwer behandelbaren Depressionen bieten die Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel seit Dezember die Elektrokonvulsionstherapie an. Mittels Elektrischer Impulse wird dabei ein kurzer epileptischer Anfall ausgelöst, der – salopp gesagt – das Hirn in Schwung bringen soll. Bereits nach wenigen Behandlungen seien bei den Patienten deutliche Verbesserungen zu bemerken, sagt Professorin Annette Brühl. Im Gespräch mit Kathrin Ganter erklärt die Chefärztin, warum das Verfahren dennoch nur selten eingesetzt wird.
BZ: Für Laien klingt die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) fast ein bisschen gruselig: Sie lösen mit gezielten Stromstößen epileptische Anfälle aus, um damit Depressionen zu behandeln.
Brühl: Ja, das kann ich gut verstehen. Sie müssen sich die Behandlung aber so vorstellen: Wir kitzeln das Hirn, bis es sich schüttelt. Die Strommenge, die wir verwenden, würde eine 60-Watt-Glühbirne nicht einmal eine Sekunde lang glühen lassen, sie ist sehr gering. Es sind sehr schnelle, kurze Stromimpulse mit einer Dauer von 0,25 bis 1,0 Millisekunden. Dadurch wird ein generalisierter ...
BZ: Für Laien klingt die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) fast ein bisschen gruselig: Sie lösen mit gezielten Stromstößen epileptische Anfälle aus, um damit Depressionen zu behandeln.
Brühl: Ja, das kann ich gut verstehen. Sie müssen sich die Behandlung aber so vorstellen: Wir kitzeln das Hirn, bis es sich schüttelt. Die Strommenge, die wir verwenden, würde eine 60-Watt-Glühbirne nicht einmal eine Sekunde lang glühen lassen, sie ist sehr gering. Es sind sehr schnelle, kurze Stromimpulse mit einer Dauer von 0,25 bis 1,0 Millisekunden. Dadurch wird ein generalisierter ...