Anwohner befürchten Lärmbelästigung
Die Zäpflehütte, früher beim SC-Stadion Freiburg platziert, soll nach Grafenhausen kommen. Einwohner befürchten dann allerdings ein Ende der Ruhe.
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Im Flächennutzungsplan werden für den Geltungsbereich des bestehenden Bebauungsplans überwiegend Sonderbauflächen für Freizeit und Tourismus mit Veranstaltungs- und Parkplatzflächen, Wohnmobilstellplatz und Waldflächen dargestellt. Bei der nun vorgesehenen ersten Änderung handelt es sich um eine rund 400 Quadratmeter große Erweiterung dieses Sondergebiets. Es sei kein ständiger Gastrobetrieb geplant, hieß es in der Sitzung. Die Nutzung solle für rustikale Events, VIP-Lounge beim Oktoberfest sowie Selbstversorgermöglichkeiten auf 70 Tage im Jahr beschränkt werden. Die Zufahrt werde nicht am Hüsli vorbeiführen, da zwischenzeitlich das Festgelände von der Landesstraße aus angefahren werden kann.
Nicht nur von Einwohner, auch aus den Reihen des Gemeinderates kamen Bedenken insbesondere zu befürchteten Lärmbelästigungen. Ein ruhiger Lebensabend sei nach den Worten eines Bürgers nicht mehr gegeben: "Egal ob Großveranstaltungen im Zelt, große und kleinere Events in der Hütte: Vermehrte Lärm- und Schallbelästigungen sind gewiss." Gemäß den Planungen sollen Schallschutzmaßnahmen beispielsweise durch geschlossene Fenster minimiert werden. Auch sollen Türen bei Veranstaltungen nur fünf Minuten pro Stunde geöffnet werden. Argumente, die für das Ratsgremium nicht wirklich überzeugend klangen. Nach Aussage von Eva Reidl habe sich die Gemeinde intensiv mit der Planung und deren Auswirkungen auseinandergesetzt, um eine ausgewogene Entscheidung zu treffen. Die Genehmigung selbst erfolgt durch das Landratsamt. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens seien auch entsprechende Auflagen zu erwarten.
Die Diskussionen im Gemeinderat zeigten, dass das Vorhaben nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen mit sich bringen werde. Neben den ökologischen Ausgleichsmaßnahmen wurden die sozialen Aspekte, wie das Miteinander von Anwohnern und Veranstaltungsbetrieb, beleuchtet. Letztendlich bleibe abzuwarten, wie die Umsetzung der geplanten Maßnahmen im Detail erfolgen und ob die gesteckten Ziele in Bezug auf Umweltschutz und Lebensqualität eingehalten werden könnten.
Planer Kunz: "Wie der Naturschutzbund richtigerweise anmerkt, sei die Rodung der Waldflächen aufgrund aktueller Forstgesetze unumgänglich. Als Ausgleich sollen Waldflächen in weitaus größerem Umfang in nur wenigen hundert Metern Entfernung aufgewertet werden: Es werden 12.700 Quadratmeter nicht standortgerechte Fichtenbestände in naturnahe Tannen-Mischbestände umgebaut. Zur L 170 hin wird die Pflanzung einer zehn Meter breiten Feldhecke mit standortgerechten, in Grafenhausen heimischen, landschaftstypischen Gehölzarten vorgegeben. Zudem soll eine über 2000 Quadratmeter große Grünfläche ausgewiesen werden, die als extensive Wiesenfläche mit weiteren Gehölzpflanzungen anzulegen sei. Auch sei die Ausgleichsmaßnahme mit den vom Nabu angeregten Fledermauskästen entsprechend angepasst.
Der Gemeinderat hat den Entwurf der 1. Bebauungsplanänderung mit einer Stimmenthaltung gebilligt und die Durchführung einer erneuten Offenlage beschlossen.