Gewalt, Drogenkonflikte und Korruption vertreiben die Menschen aus Honduras – dabei verfügt der kleine Staat über Bodenschätze und fruchtbares Ackerland.
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Josselin Aleyda sitzt in der Abflughalle von Tegucigalpa und bemüht sich, tapfer zu sein. Doch das ist schwer, wenn man fünfzehn Jahre alt ist und "Teguci", wie sie die Hauptstadt von Honduras liebevoll nennt, noch nie verlassen hat. Immer wieder tastet das schmächtige schwarzhaarige Mädchen mit dem viel zu erwachsenen Gesicht in der abgeschabten Plastikhandtasche nach dem Briefumschlag mit den Papieren: eine beglaubigte Erklärung der Mutter, dass sie ausreisen darf. Eine Bürgschaft ihres spanischen Stiefvaters, den sie in knapp zwanzig Stunden kennenlernen wird. Ein honduranischer Reisepass.
Es ist nicht die Aussicht auf den ersten Flug ihres Lebens, die dem Mädchen einen solchen Schrecken einjagt – obwohl der Flughafen von Tegucigalpa auch hartgesottenen Vielfliegern ein mulmiges ...