Invasive Art

Asiatische Hornisse nistet sich in Schopfheim ein – Stadt lehnt aber einen lokalen Bekämpfungsplan ab

Sie fliegt regelrecht auf Schopfheim: Die Asiatische Hornisse ist immer mehr auf dem Vormarsch. Eine von der CDU geforderte kommunale Bekämpfungsstrategie lehnt die Stadt aber ab.  

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Auf dem Vormarsch: die Asiatische Hornisse.  | Foto: Boris Roessler (DPA)
Auf dem Vormarsch: die Asiatische Hornisse. Foto: Boris Roessler (DPA)

Erst am Wochenende hatten Schopfheimer Imker Nester in Raitbach, Kürnberg, Sattelhof und Fahrnau beseitigt – es war nicht der erste Einsatz dieser Art in diesem Jahr. Die Asiatische Hornisse ist in Schopfheim immer mehr auf dem Vormarsch, das zeigt ein Blick auf die Sichtungskarte der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW): Wies diese Anfang Oktober noch zehn Nester und etwa 40 Einzelfunde aus, ist die Zahl der Nester-Sichtungen zwischenzeitlich sprunghaft weiter angestiegen. Das ist zwar kein reines Schopfheimer Phänomen – überall in der Region wimmelt es geradezu von Sichtungen. Es ist aber ein ernsthaftes Problem für die heimische Biene – und damit auch für die ganze Pflanzenwelt. Die CDU im Schopfheimer Gemeinderat hatte deshalb im Oktober Hornissen-Alarm geschlagen und eine Bekämpfungsstrategie gefordert. Konkret hatte sie beantragt, dass die Stadt die "Kosten und Optionen für die sachkundige Entfernung von Nestern der Asiatischen Hornisse im Stadtgebiet prüfen" sollte unter Einbezug ehrenamtlicher Kräfte wie des Imkervereins – sowie deren Unterstützung. Dieser benötigt dazu eine spezielle Ausrüstung, die er sich derzeit vom Landesverband der Imker leihen muss. Auch sollte die Stadt prüfen, wie gerade besonders betroffene oder "handlungsunfähige Bürgergruppen" unterstützt werden könnten. Ferner soll die Stadt die Rechtslage darlegen sowie Infos zu Verhaltensregeln und Unterstützungsangeboten besser bekannt machen. Ziel sollte ein "umsetzungsorientierter Maßnahmenplan" sein.

Stadt sieht sich nicht zuständig

Die Stadtverwaltung spricht sich aber wegen "fehlender Zuständigkeit" gegen einen solchen "Maßnahmenplan" aus und empfiehlt dem Gemeinderat, den CDU-Antrag abzulehnen. Das geht aus den Unterlagen für die Sitzung am 24. November hervor. Sie weist darauf hin, dass der Bund im März die bis dahin geltende Beseitigungsverpflichtung der Länder aufgehoben hat. "Hieraus ergibt sich, dass die Entscheidung über die Entfernung von Nestern den jeweiligen Grundstückseigentümern obliegt." Im Übrigen habe die Stadt im Juni schon entsprechende Infos des baden-württembergischen Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft auf der Homepage veröffentlicht. Das empfohlene Vorgehen sehe derzeit wie folgt aus: Einzeltiere und insbesondere Nester sollen über die Plattform der LUBW gemeldet werden. Die Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim prüft die Meldungen und teilt dann demjenigen, der den Fund gemeldet hat, weitere Informationen zur Nestentfernung mit. Die Kosten für die Nestentfernung haben aber Grundstückseigentümer beziehungsweise Betroffene zu tragen "und nicht die Behörden".

Schlagworte: LUBW ):

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