Basketball-Bundesliga

Basketball bald wie Fußball? Nächste Bayern-Dominanz droht

Als Liga der Welt- und Europameister kann sich die Bundesliga der Basketballer neuerdings bezeichnen. Doch europäisches Spitzenlevel verkörpert maximal ein Club.  

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Kaum zu stoppen: Europameister Andreas Obst (rotes Trikot) von  Bayern München  | Foto: Frank Hoermann/Sven Simon (Imago)
Kaum zu stoppen: Europameister Andreas Obst (rotes Trikot) von Bayern München Foto: Frank Hoermann/Sven Simon (Imago)

Von Verhältnissen wie beim Fußball wollte Basketball-Profi Andreas Obst nichts wissen. Auf die Frage, ob seine Bayern-Korbjäger auf dem Weg zu einer Dominanz wie die Kollegen auf dem Rasen seien, antwortete der Welt- und Europameister: "Auf dem Papier schaut es immer so aus, als ob wir weit voraus sind. Aber mit so vielen Spielen in einer Saison und so vielen Sachen, die passieren können: Das ist nicht ohne." Angesichts des mit Abstand größten Etats, des beeindruckendsten Kaders und mit Blick auf gleich fünf deutsche Europameister wäre alles andere als der dritte nationale Titel am Stück aber eine große Enttäuschung für den Primus aus München. "Am Ende ist es das klare Ziel, die Meisterschaft zu gewinnen", sagte Obst vor dem Saisonstart gegen Aufsteiger Science City Jena am Freitag (20 Uhr/Dyn).

Schere dürfte größer werden

Die Bayern haben 2018 und 2019 schon mal zwei Meistertitel in Serie gewonnen – und mussten danach zusehen, wie Dauerrivale Alba Berlin in drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten zuschlug. Seither haben sich die Macht- und Geldverhältnisse allerdings deutlich verändert. Dadurch, dass in dieser Spielzeit nur noch Bayern in der Euroleague spielt, dürfte die Schere zwischen den Münchnern und dem Rest der Liga sukzessive größer werden.

Neben Obst gehörten aus dem Bayern-Kader Johannes Voigtmann, Leon Kratzer, Oscar da Silva sowie Justus Hollatz zum Gold-Kader von Riga. Manch einer der anderen Trainer erklärt das Titelrennen in der Liga der Welt- und Europameister für beendet, bevor es sportlich begonnen hat. "Bayern München wird deutscher Meister. Und in einem einzelnen Spiel wird man dem FC Bayern Paroli bieten können, aber über eine Saison gesehen nicht", sagte Konstantinos Papazoglou als Trainer der Basketball Löwen Braunschweig, dem Club von Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder. Frankfurts Chefcoach Klaus Perwas antwortete auf die Frage, ob jemand den Bayern Paroli bieten könne, schlicht: "Nein."

Bayerns Basketballer sind nur schwer z...t vom FC Bayern München zu verhindern.  | Foto: Wunderl/Beautiful Sports (Imago)
Bayerns Basketballer sind nur schwer zu verteidigen: Tobias Jensen von Ratiopharm Ulm (Nummer 7) versucht, den Dreier von Europameister Andreas Obst vom FC Bayern München zu verhindern. Foto: Wunderl/Beautiful Sports (Imago)

Die schwere Verletzung von Litauens Neuzugang Rokas Jokubaitis und die Knie-Operation bei Voigtmann dämpften zwar kurzfristig die Laune von Bayern-Coach Gordon Herbert, der eigentlich Meisterschaft, Pokalsieg und Playoff-Teilnahme in Europa als Ziel ausrufen wollte. Doch an der Dominanz im nationalen Bereich dürften auch einzelne Verletzungen beim FC Bayern nicht viel ändern – zu breit ist der Kader aufgestellt, zu hoch ist die Qualität.

Nur die Meisterschaft reicht nicht

Viel mehr schielt der Club – ähnlich wie die Fußballer – auf den internationalen Wettstreit. "In der Euroleague wird es natürlich nicht einfacher, es sind zwei Teams mehr, alle rüsten auf", sagte Bayerns Präsident Herbert Hainer. Man habe aber "nach wie vor das Ziel, uns über Jahre hinweg auch in der europäischen Spitze zu etablieren", fügte der Club-Boss an.

Schlagworte: Johannes Voigtmann, Klaus Perwas, Rokas Jokubaitis
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