Stadtplanung

Basler Regierungsrat will Ausbau des Fernwärmenetzes für mehr Grün nutzen

Das Fernwärmenetz ausbauen und gleichzeitig das Stadtklima verbessern – das ist der Plan des Regierungsrats des Kantons Basel-Stadt. Damit die Koordination gelingt, braucht es vor allem Geld.  

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So könnte eine Straße nach dem Ausbau ...dt nach einer Visualisierung aussehen.  | Foto: Bastian Müller
So könnte eine Straße nach dem Ausbau des Fernwärmenetzes in Basel-Stadt nach einer Visualisierung aussehen. Foto: Bastian Müller
Der Regierungsrat möchte einer Pressemitteilung zufolge den Ausbau des Fernwärmenetzes nutzen, um möglichst viele Straßen zugunsten eines besseren Stadtklimas und des umweltfreundlichen Verkehrs umzugestalten. Um die Baustellenbelastung zu reduzieren, werden Kanton, Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) und Industrielle Werke Basel (IWB) anstehende Bau- und Sanierungsarbeiten möglichst konzentrieren.

Für den höheren Aufwand bei der Projektkoordination hat der Regierungsrat dem Großen Rat bis 2037 jährliche Ausgaben von rund 4,1 Millionen Franken beantragt. Die Kosten umfassen unter anderem jährliche Straßenbaukosten von einer Million Franken, die wegen des erhöhten Bauvolumens anfallen.

In Basel-Stadt baut IWB die klimafreundliche Fernwärme bis 2037 stark aus. Die Umsetzung in diesem Zeitrahmen sei nur mit intensiver Bautätigkeit möglich, teilt der Regierungsrat mit. Ein Teil des Ausbaus können Kanton, BVB und IWB in die ohnehin notwendigen Sanierungsarbeiten integrieren. Dennoch seien jedes Jahr rund drei Straßenkilometer zusätzliche Baustellen notwendig.

Chance für Begrünung und Flächenentsiegelung

Um diese Baustellen so erträglich wie möglich zu halten, müsse der Fernwärme-Ausbau mit den anstehenden Sanierungen von Straßen, Leitungen und Tramgleisen sowie notwendigen Umgestaltungen "bestmöglich abgestimmt werden", erklärt die Behörde. Die Bauarbeiten zur Fernwärme bieten darüber hinaus die Chance, den öffentlichen Raum stärker zu begrünen und Flächen zu entsiegeln.

Der Kanton prüft in Übereinstimmung mit dem Stadtklimakonzept im Rahmen jeder anstehenden Straßen- und Platzsanierung sowohl Baumneupflanzungen wie auch die Entsiegelung von Böden. Das Konzept hält auch fest, dass Baumpflanzungen, wenn immer möglich, Priorität haben. Da der Verkehr einen wesentlichen Beitrag zum Netto-Null-Ziel des Kantons Basel-Stadt leisten muss, prüfe der Kanton zudem jeweils, wie er den Fuß- und Veloverkehr sowie den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit jedem Projekt stärker fördern kann.

Straßensperrungen sollen koordiniert werden

Die Umsetzung verfolge kein fixes Flächenziel, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Der Kanton wird jeweils konkrete Projekte auf Basis der lokalen Gegebenheiten erarbeiten. Wenn beim Fernwärmeausbau in einer Straße keine weitere Umgestaltung ansteht, sollen die Leitungen so verlegt werden, dass spätere Umgestaltungen noch möglich sind. Zudem prüfe der Kanton in diesen Fällen, ob Begrünungen und Entsieglungen ohne weitere Umgestaltungen möglich sind.

Die Zunahme der Baustellen beeinträchtige den Verkehrsfluss in einzelnen Quartieren stark, was auch den ÖPNV beeinträchtigt, teilt der Regierungsrat mit. Eine neue Stelle bei der Kantonspolizei soll deshalb festlegen, welche Straßensperrungen zeitgleich möglich und welche Umleitungen verträglich sind. Berücksichtigt werde dabei insbesondere die Zugänglichkeit für Anlieferungen, Entsorgung und die Zufahrt für die Rettungsdienste.
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