Völkerrecht

Bauen wir doch auf fairen Ausgleich der Interessen

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Zu: "Macht bricht Recht", Gastbeitrag von Klaus Leisinger (Politik, 23. August)

Sehr geehrter Herr Leisinger, Sie ehren zu Recht die Errungenschaften des Völkerrechts und die Leistung der Menschheit, aus den Verbrechen und Gräueltaten der Weltkriege gelernt zu haben. Ich höre aus Ihren Ausführungen heraus, dass auch Sie den Frieden schätzen und fördern wollen. Mögen wir alle dazu beitragen, dass es so kommt und dass Deutschland friedenstüchtig wird – nicht kriegstüchtig.

Ihre Einschätzung, dass wir aktuell eine Zunahme an Kriegshandlungen haben und dass bisher die USA "Beschützer des Völkerrechts" gewesen seien, kann ich leider nicht teilen. Folgende Zahlen, die leicht zu recherchieren sind, sagen das Gegenteil: Die USA haben seit 1945 zwar null Kriege formell erklärt, doch sie hatten 15 große militärische Konflikte (Koreakrieg 1950, Vietnam 1955, Dominikanische Republik 1965 und so weiter) und über 100 geheime Operationen und Stellvertreterkriege (Iran 1953, Guatemala 1954, Kuba 1961 usw.). Dass die Bombardierungen von Afghanistan (seit 2001), des Iraks (2003), von Libyen (2011) und Syrien (2014) nicht als das, was es war – nämlich ein Bruch des Völkerrechts – diskutiert werden, ist allein der perfekten Augenwischerei der Herrschenden und ihrer willfährigen Medien geschuldet.

Angeblich sollen mit diesen Kriegen Menschenrechte geschützt, demokratische Strukturen aufgebaut und Frieden erzielt werden. Diese vorgetäuschten hehren Ziele machen uns blind für die realen Folgen dieser Machenschaften: Millionen Tote, Leid, Zerstörung, Chaos, Flüchtlinge und eine Zunahme von Extremismus – nicht erst aktuell, sondern schon seit vielen Jahrzehnten. Bauen wir doch endlich auf fairen Interessenausgleich, auf friedliche Beilegung von Konflikten und Diplomatie. Die Menschheitsfamilie, zu der wir alle gehören, will ein friedliches Leben führen. Lassen wir uns nicht weiter einreden, für die Mächtigen dieser Welt andere Menschen umbringen zu müssen. Jörg Dürr, Freiburg
Schlagworte: Klaus Leisinger, Jörg Dürr
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