Reise

Breslau, die Perle Polens

In Niederschlesiens Hauptstadt Breslau gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Besondere Brücken, Gebäude und spezielle Bronzefiguren können dort bei einer Reise entdeckt werden  

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In Breslau gibt es rund 600 Zwergenfiguren - die eine Geschichte haben.Foto: imagO/Michael Nitzschke Foto: www.imago-images.de

Breslau, auf Polnisch Wrocław, ist die Hauptstadt von Niederschlesien. Rund 670.000 Menschen leben in der westpolnischen Stadt an der Oder rund 270 Kilometer östlich von Dresden und damit unweit der Grenze zu Deutschland und Tschechien. Breslau bezaubert mit einer spannenden Mischung aus Geschichte und mittelalterlichem Flair einerseits sowie Moderne und studentischer Energie andererseits. Diese Sehenswürdigkeiten sollte man bei einem Besuch gesehen haben:


▶ Altstadt mit Marktplatz

Am besten beginnt man mit der Stadterkundung Breslaus in der Altstadt und dem Herzstück der Stadt: dem historischen Marktplatz. Diese heißen in Polen immer Rynek: großer Ring. Der Rynek gilt nicht nur als schönster Platz Breslaus, sondern auch als einer der imposantesten seiner Art in Europa.

Der Rynek ist der Prachtplatz der Stadt und berühmt für seine Patrizierhäuser aus Renaissance und Barock, deren Fassaden in Pastellfarben gestrichen sind. In der Mitte befinden sich die prächtigen Tuchhallen, wo im Mittelalter kostbare Tuche gehandelt wurden. Genau genommen besteht der Rynek aus zwei Plätzen, die durch eine Häuserzeile getrennt sind: dem Salzring und dem Kirchenplatz. In den Gassen der Altstadt rund um den Marktplatz finden sich Boutiquen, Galerien sowie zum Teil malerische Innenhöfe. Besonders schön für Blumen-Liebhaber ist der Plac Solny, der Salzmarkt, wo ständig frische Blumen verkauft werden.


▶ Rathaus

Ein weiterer Hingucker auf dem Marktplatz ist das gotische Rathaus aus dem späten 13. Jahrhundert mit seiner hübsch verzierten Fassade voller Figuren und Ornamente. Im Inneren ist das Stadtmuseum untergebracht.

Im Keller des historischen Gebäudes befindet sich der mehr als 700 Jahre alte Schweidnitzer Keller. Das Restaurant wurde seit dem Jahr 1273 fast ununterbrochen bewirtschaftet und ist somit die älteste Gaststätte im heutigen Polen. Noch heute lautet ein bekanntes Sprichwort: "Wer nicht im Schweidnitzer Keller war, ist nicht in Breslau gewesen!"

Einst kamen berühmte Gäste wie Frédéric Chopin, Johann Wolfgang von Goethe, Kaiser Wilhelm I. oder Otto von Bismarck, heute kommen zahlreiche Touristen, um polnische Spezialitäten und das lokale Bier zu kosten.


▶ Hänsel und Gretel

Ein außergewöhnliches und geschichtsträchtiges Gebäudeduo thront an der nordwestlichen Ecke des großen Ringes. Hier stehen zwei winzige Altaristenhäuser, die miteinander durch ein Bogentor verbunden sind. Sie stammen aus dem 15. Jahrhundert. Im Mittelalter wurden die Häuser von Altaristen bewohnt, die sich um den Altar in der heutigen Kirche St. Elisabeth kümmerten.

Weil der Bau wirkt wie zwei Händchen haltenden Kinder, die zwischen hohen Gebäuden verloren gehen, entstand in der Nachkriegszeit der Name "Hänsel und Gretel". Mittlerweile ist der Name offiziell.


▶ Brücken

Wasser ist das Element in Breslau. Die Stadt ist von Flüssen geprägt und von zahlreichen Kanälen durchzogen. Die Oder teilt Breslau in zwei Teile, vier Nebenflüsse der Oder fließen durch das Stadtgebiet.

Da wundert es nicht, dass es mehr als 100 Brücken gibt – und die Stadt auch "Venedig des Nordens" genannt wird. Einen Rekord hält die Grunwaldzki-Brücke (ehemals Kaiserbrücke): Diese ist mit 112 Metern die längste Hängebrücke Polens.


▶ Dominsel

Wenige Minuten Fußweg von der Altstadt entfernt erreicht man eine der idyllischsten Ecken Breslaus: die Dominsel, Ostrów Tumski. Nachdem man die Dombrücke überquert und die Statuen von Johannes dem Täufer und der heiligen Hedwig zurückgelassen hat, fühlt man sich versetzt in die Welt vergangener Jahrhunderte – die Dominsel ist nämlich der älteste Teil Breslaus. Weil auf kleinster Fläche so viele Kirchen stehen, nennt man die Dominsel auch das "religiöse Herz der Stadt". Die Top-Attraktion ist die Kathedrale St. Johannes der Täufer mit ihren fast 100 Meter hohen Doppeltürmen, ein gotisches Meisterwerk und weithin sichtbar.


▶  "Breslauer Zwerge"

In ganz Breslau verteilt sind immer wieder kleine Bronzefiguren zu finden. Dabei handelt es sich um die berühmten "Breslauer Zwerge", ein inoffizielles Wahrzeichen der Stadt. Auf Polnisch heißen die knapp 30 Zentimeter großen Figuren "Krasnale" oder "Krasnoludki". Ihre Geschichte fing in den 1980er-Jahren an und ist eng mit der Bürgerrechtsbewegung "Orangen Alternative" verknüpft, die gegen das kommunistische Regime protestierte. Die Zwerge wurden als Symbol des Widerstands gegen die Unterdrückung geschaffen und von einer Künstlergruppe etabliert. Inzwischen sollen es fast tausend dieser Figuren sein.

Schlagworte: Ostrów Tumski, Johannes dem Täufer, Otto von Bismarck
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