Lesetipp

Brücke zwischen zwei Welten

Volontär Karim Hmida empfiehlt "Vom Westen nichts Neues" von Emran Feroz.  

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Karim Hmida  | Foto: Michael Bamberger
Karim Hmida Foto: Michael Bamberger

"Emran, ihr seid doch aus Afghanistan. Weißt du, warum die das gemacht haben?" Mit dieser Frage sah sich der Autor Emran Feroz mit neun Jahren in seiner Schulklasse kurz nach dem 11. September 2001 konfrontiert. Plötzlich rückte das Land, das er bis dahin nur von Fotos und den Erzählungen seiner Eltern kannte, ins mediale Interesse. Unter der Administration des damaligen US-Präsidenten George Bush wurden daraufhin viele Afghanen unter dem Vorwand des "War on Terror" gefoltert oder getötet. Feroz zeigt in seinem Werk, wie Afghanen von westlichen Industriestaaten entmenschlicht wurden, und zieht Parallelen, etwa zum Genozid an den Bosniaken in den 1990ern oder den Palästinensern aktuell. Mit dem Buch will Feroz aber auch eine Brücke schlagen zwischen der muslimischen Welt und dem sogenannten Westen. Dabei betont er kulturelle Gemeinsamkeiten zwischen Afghanistan und Tirol, wo er aufwuchs – etwa die Sagen um Bergriesen. Die Kapitel springen zwischen Episoden aus dem Leben seiner Familie und Feroz’ eigener Kindheit sowie seinem Schaffen als junger Journalist, der mit Anfang zwanzig erstmals nach Afghanistan reiste.

Emran Feroz: Vom Westen nichts Neues. Ein muslimisches Leben zwischen Alpen und Hindukusch. Verlag C. H. Beck, München 2024. 220 Seiten, 18 Euro.

Schlagworte: Emran Feroz, Verlag C. H. Beck, George Bush

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