BZ-Interview

Carl Christian von Weizsäcker über Wachstum und Demokratie

Wirtschaftlicher Wohlstand für breite Bevölkerungsschichten – funktioniert das auch ohne Demokratie? Nein, sagt der Ökonom Carl Christian von Weizsäcker. Ein Interview.  

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Carl Christian von Weizsäcker  | Foto: Max Planck Institut
Carl Christian von Weizsäcker Foto: Max Planck Institut 

ind Marktwirtschaft und Demokratie untrennbar miteinander verbunden? Geht der freie Güteraustausch mit freien Wahlen einher? Sorgt die Möglichkeit, Regierungen abzuwählen für eine höhere Wirtschaftsleistung? Im BZ-Interview spricht der Ökonom Carl Christian von Weizsäcker über das Verhältnis der beiden Ordnungsprinzipien. Er hält die diesjährige Hayek-Vorlesung an der Uni Freiburg. Mit ihm diskutierte Bernd Kramer.

S
BZ: Herr von Weizsäcker, die Europäische Zentralbank hat während der Eurokrise eine zentrale Rolle gespielt. Das ist nicht verwunderlich: Die Geldpolitik ist ein mächtiger wirtschaftspolitischer Hebel. Leitzinsveränderungen beeinflussen den Konjunkturverlauf. Über die Geldpolitik entscheiden unabhängige Experten in den Zentralbanken, die nicht demokratisch gewählt wurden. Haben wir der Demokratie die Zähne gezogen?
Von Weizsäcker: Das ist in der Tat umstritten. Aber es gibt ja auch Gerichte. Richter entscheiden dort unabhängig. Dadurch soll sichergestellt werden, dass nicht alles dem Willen der Mehrheit unterliegt, sondern Recht und Gesetz beachtet werden. Die Unabhängigkeit der ...

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