Interview
Cem Özdemir: "Kannsch hald ned andersch"
Grünenchef Cem Özdemir ist ein Schwabe in der Fremde, in Berlin. Im Interview berichtet er über seine schwäbisch-anatolische Doppelidentität und das Problem, als junger Muslim Weihnachten zu feiern.
Ulrich Kienzle
So, 23. Dez 2012, 12:42 Uhr
Panorama
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Cem Özdemir: So ist es, ja.
Kienzle: Ihr Vater war aber Tscherkesse. Er war also kein richtiger Türke?
Özdemir: Er hat tscherkessische Vorfahren, das ist richtig.
Kienzle: Was sind Sie denn – Tscherkesse, Türke oder Schwabe?
Özdemir: Bei meiner Wahl in den Bundestag (1994, Anm. d. Red.) war meine Herkunft ein großes Thema in der Türkei. Vom Staatspräsidenten bis zu allen Parteivorsitzenden und auch wichtigen Unternehmern – alle haben sich gemeldet, um mir zu gratulieren. Und natürlich auch ein bisschen, um mich zu vereinnahmen. "Der ist einer von uns!" Ich musste immer erklären: "Ich bin hier nicht der Botschafter der Türkei. Ich bin deutscher Abgeordneter." Ich habe natürlich einen Bezug zur Türkei über meine Eltern und viele gute Freunde. Und auf der deutschen Seite haben mich immer alle ...