Das Fremde und die Fremdwörter

BZ-GESPRÄCH mit Ulrich Knoop, Freiburger Sprachwissenschaftler, über Anglizismen und Veränderungen der deutschen Sprache.  

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Die deutsche Wissenschaft äußert sich dort, wo sie international auftritt, auf Englisch, und Anglizismen dringen mit der Werbung und dem Jugendjargon in den allgemeinen Sprachgebrauch ein. Schlechte Zeiten für das Deutsche? Der Freiburger Sprachwissenschaftler Professor Ulrich Knoop, Mitglied in der Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache, sieht das Ganze nicht so dramatisch. Mit ihm sprach Wulf Rüskamp.

BZ: Viele klagen über das Vordringen der Anglizismen in der deutschen Sprache. Sie auch?
Knoop: Ich klage nicht, denn dann müsste ich ja den Vorgang selbst beklagen. Die deutsche Sprache hat immer Worte aus anderen Sprachen übernommen, nämlich im sachlichen und fachlichen Bereich. Das gehört zum Leben einer Sprache. Aber an den Anglizismen gibt es derzeit etwas durchaus Bedenkliches. Denn sie werden zum einen in einer Weise ins Deutsche hereingenommen, die die eigenen Sprachkräfte zurücksetzt: Wenn man Kids für Kinder sagt, wird das eigene Wort nicht mehr aktiv gehalten. Zum Zweiten ist mit den Anglizismen eine Haltung verbunden, die sich ausgibt als Modernität und Attraktivität. Damit werden andere Menschen verärgert, weil sie sprachlich nicht mithalten können oder weil sie diese Attitüde ...

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