Das Gas im Wasser
Der typische Schwimmbadgeruch hat eine Menge mit dem Gas Chlor zu tun, das das Wasser rein halten soll. Aber nicht nur.
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Ja, Chlor ist giftig. Aber cool bleiben! In der richtigen Menge und mit Wasser vermischt, ist Chlor für uns Menschen nicht gefährlich. Dafür aber für diejenigen, für die man Chlor überhaupt ins Wasser kippt: für Bakterien und Viren. Die landen nämlich auch in den Schwimmbecken: durch unseren Speichel, unsere Rotznasen, Hautschuppen, Schweiß und, ja, Urin. Und diese Bakterien und Viren schwimmen dann ebenfalls im Wasser und können andere Menschen anstecken. Darauf hat natürlich kein Badegast Lust. Daher kommt das Chlor ins Spiel, das Bakterien und Viren tötet.
Das gelbgrüne Chlorgas wird mit dem Wasser vermischt. Dabei kommt es auf die richtige Mischung an, wie das Gesundheitsamt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald mitteilt: In einen Liter Wasser kommen 0,3 bis 0,6 Milligramm Chlor. In ein normal großes Nichtschwimmerbecken passen rund eine Million Liter Wasser. Darin befinden sich also knapp 300 bis 600 Gramm reines Chlor, wie das Gesundheitsamt ausrechnet. Also ungefähr das Gewicht einer Schale Erdbeeren.
Damit nicht doch mal aus Versehen zu viel Chlor ins Wasser kommt (oder zu wenig, was die Bakterien und Viren freuen würde), arbeiten Menschen wie Lukas Fritz in Schwimmbädern. Lukas Fritz leitet das Freibad in Freiburg-St. Georgen. Dort gibt es – wie eigentlich in jedem Schwimmbad – eine Mess- und Regelanlage, die durchgehend misst, wie viel Chlor sich im Wasser befindet. Wie das geht, erklärt Fritz so: Immer ein Teil des Wassers fließt aus dem Becken ab, wird unterirdisch gefiltert und kommt dann zur Messanlage. Und die überprüft, wie die Qualität des Wassers ist, ob da auch genügend Chlor drin ist. Ist das nicht der Fall, gibt sie automatisch ein bisschen mehr Chlorgas hinzu – danach wird das gereinigte und frisch gechlorte Wasser wieder ins Becken gepumpt.
Ein Kreislauf, von dem die Badegäste oben gar nichts mitkriegen. Nur manchmal sieht man Bademeister, die mit Behältern ein bisschen Wasser abschöpfen. Das machen sie mehrmals am Tag, um dann selbst noch mal die Wasserqualität abzuchecken – doppelt kontrolliert hält besser.
Badegäste können dabei helfen, dass das Wasser sauber bleibt. Wenn man sich vor dem Baden gehen duscht, wird schon mal viel Schweiß und Sonnencreme abgespült. Und wer vor dem Betreten des Beckens die Nase putzt und sein Geschäft verrichtet, macht dem Wasser und den anderen Badegästen auch eine Freude.
Übrigens: Chlor an sich riecht nicht. Der spezielle Schwimmbadgeruch entsteht erst, wenn sich das Chlor mit Harnstoff verbindet. Der ist in Urin und Schweiß enthalten und macht das Chlor weniger wirksam. So dass die Messanlage Chlor nachfüllen muss.