Der Aufstand der Intellektuellen

Gegen geistige Verfettung und politische Verkrustung: Zu Beginn der 60er-Jahre machten etliche Vordenker ihrem Unmut über die herrschenden Verhältnisse Luft.  

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I m Jahr 1961 war Konrad Adenauer 85 Jahre alt. Zwölf Jahre hatte er als erster Kanzler die Bundesrepublik regiert. Jetzt trat er zum vierten Mal zur Bundestagswahl an. Für viele Bundesbürger war Adenauer längst zum Mythos geworden. In den zwölf Jahren hatte er alle Ziele erreicht: Westbindung der Bundesrepublik, Gleichberechtigung im Bündnis, staatliche Souveränität nach der totalen Niederlage von 1945, wirtschaftliche Prosperität und soziale Sicherheit - und 1957 die absolute Mehrheit der Union im Bundestag.
Aber zugleich waren die Verschleißerscheinungen unübersehbar geworden, zuletzt in der Präsidentenkrise von 1959, als er nach dem Amt des Bundespräsidenten greifen wollte, aber dann zurückzuckte, um Ludwig Erhard als Kanzler zu verhindern. Die starre außenpolitische Doktrin des Alten begann den auf Entspannungskurs einschwenkenden westlichen Verbündeten lästig zu werden. Und im Innern ...

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