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Der die Stunde schlug

Bernd Serger
  • Sa, 06. Dezember 2008
    Südwest

Gerda Taro war die erste Kriegsfotografin. Sie starb im Spanischen Bürgerkrieg – und wurde schnell vergessen.

Ernest Hemingway soll sie später, so bezeugt es ihr Verehrer Ted Allan, als Hure beschimpft haben. Pablo Neruda nannte sie eine Heldin. Die Kommunistische Partei Frankreichs verehrte sie als Märtyrerin. Für Robert Capa, den rastlosen Kriegsfotografen, war sie die Liebe seines Lebens, über deren so plötzlichen Tod er nie mehr hinwegkommen sollte. Doch auch er ließ es geschehen, dass sie als Kriegsfotografin schnell in Vergessenheit geriet – nun, mehr als 70 Jahre später, ist Gerda Taro wieder Thema, nicht nur in der Kulturszene New Yorks und Londons.
Sie wurde beerdigt an ihrem 27. Geburtstag. Zehntausende folgten am 1. August 1937 ihrem Sarg durch Paris zum Friedhof Père-Lachaise, wo der Dichter Louis Aragon die Trauerrede hielt – auf Gerda Taro, eine junge Frau, die, als erste Kriegsfotografin überhaupt, wenige Tage zuvor im Spanischen Bürgerkrieg umgekommen war. Paris war für Gerda Pohorylle (oft nannte sie sich auch Gerta) zur Zuflucht und Heimat geworden, nachdem sie 1933 aus dem deutschen Reich hatte fliehen müssen – als politisch engagierte Frau und als Jüdin mit polnischem Pass. Ihre Kindheit und Jugend hatte sie mit ihrer Familie in Reutlingen, in Stuttgart, aber ...

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