Rote Rosen im Winter? Fisch aus Afrika frisch auf deutschen Tellern? Das "Perishable-Center" am Rhein-Main-Flughafen besorgt es Ihnen Von Katarina Bader.
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A n diesem Hafen hört man keine Möwen. Nur das Dröhnen der Maschinen. Morgens ist Hochbetrieb. Es ist kalt. Vermummte Männer schieben mit Gabelstaplern riesige Stapel weißer Kisten hin und her. Man hört kein Meeresrauschen, nur das Surren der Vereisungsmaschine. Man sieht keine Fische, aber man riecht sie überall, in der Lagerhalle, sogar im Treppenhaus des benachbartenVerwaltungsgebäudes. "Seehecht", sagt ein Verwaltungsangestellter, der vorbeiläuft, "wie jeden Montag." Dann schließt er die Tür seines Büros auf. Auch dort begrüßt ihn leichter Fischgeruch. Zwölf Tonnen Hecht sind soeben eingetroffen. Sie müssen ausgeladen werden, verzollt, kontrolliert, gekühlt und in Kisten verteilt, und zwar schnell: Der Hecht hat heute noch einen weiten Weg vor sich - Fernfahrer werden ihn an die spanische Küste bringen. Noch weiter ist der Weg, den der Hecht schon hinter sich hat: Vor 24 Stunden schwamm er im afrikanischen Viktoria-See. Vor 22 Stunden ging er namibischen Fischern ins Netz. Vor 15 Stunden wurde er in Namibia ausgenommen und verpackt. Vor acht Stunden in einem Flugzeug verstaut. Dann flog er über Spanien hinweg bis zum Frankfurter Flughafen - dem größten Frischfischhafen Deutschlands.
Längst wird in Bremerhaven und Cuxhaven weniger Fisch ...