Der magische Stift

Antonia und Leonard lösen das Geheimnis der verschwundenen Schrift – und bekommen einen Preis.  

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Leonard erwärmt mit dem Fön das beschriebene Papier Foto: Bamberger
Das muss ein Schreck gewesen sein in der Grundschule in Kollmarsreute: Die Lehrerin hatte mit ihrer vierten Klasse einen Aufsatz geschrieben und den Heftstapel in der Küche auf dem Herd abgelegt. "Eine Praktikantin hat aus Versehen den Herd angemacht", erzählt Leonard Münchenbach. Viel ist nicht passiert. Die Seiten des untersten Heftes waren ein wenig gelb geworden. "Sehr seltsam" fand es der neunjährige Leonard allerdings, dass bei einem anderen Heft mitten im Stapel der ganze Aufsatz weg war. Kein Wort mehr zu lesen! Als wäre ein Zauberer am Werk gewesen.

Es stellte sich heraus, dass alle Kinder ihren Aufsatz mit Bleistift oder Füller geschrieben hatten. Nur das Kind, dessen Schrift verschwunden war, hatte einen dunkelblauen Frixion Tintenroller benutzt. Leonard erzählte zu Hause ganz aufgeregt von der geheimnisvollen Erscheinung. Mit seinen Eltern und seiner zwölfjährigen Schwester Antonia hat er es selbst ausprobiert: Ein mit einem Frixionstift beschriebenes Blatt auf die heiße Herdplatte gelegt – und die Schrift war komplett weg! Im Schreibwarengeschäft wussten sie Bescheid. Die Verkäuferin riet Leonard und Antonia, das Blatt in den Gefrierschrank zu legen und auf minus 15 Grad abzukühlen. Die Schrift tauchte wieder auf. Auch andere Menschen haben Erfahrungen mit den Stiften gemacht. Einmal hat ein Mann aus dem Urlaub in Mallorca mit so einem Stift Postkarten nach Hause geschrieben. Sie sind aber nie angekommen. Wegen der Hitze war die Adresse verschwunden. "Der Briefträger kann doch nicht immer einen Gefrierschrank dabei haben", sagte er verständnisvoll. Ein anderer findet die Stifte praktisch. "Man spart Papier. Wenn der Block vollgekritzelt ist, legt man ihn einfach in die Sonne, und er ist wieder leer."

Antonia und Leonard wollten es genauer wissen und haben bei dem Wettbewerb "Jugend forscht" mitgemacht. Auf einen Pappkarton haben sie einen Fön montiert, gegenüber in einen Bilderrahmen ein weißes Blatt gespannt, das sie mit elf verschiedenen Frixionfarben bemalt haben. "Hellblau und Lila verschwinden als Erstes, wenn wir den Fön einschalten." Mit einem Laserthermometer haben sie gemessen, was bei welcher Temperatur passiert. Antonia hat noch mit anderen Gegenständen experimentiert. Aus einer Thermoskanne gießt sie heißes Wasser in eine schwarze Tasse aus einem Drogeriemarkt. Plötzlich ist die Tasse nicht mehr schwarz, sondern ein Bild von ihrem Bruder wird darauf sichtbar. Als sie einen lila Plastiklöffel in das heiße Wasser taucht, wird er rosa. "Würde man ein Baby damit füttern, könnte man sehen, dass der Brei noch zu heiß ist."

Das Heft mit dem verschwundenen Aufsatz haben sie auch in den Gefrierschrank gelegt, und er war hinterher Wort für Wort wieder lesbar. Der Verfasser war froh, dass er ihn nicht nachschreiben musste. Antonia und Leonard haben beim Wettbewerb einen Sonderpreis bekommen.

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