Der Schneezauber

Wenn kein Schnee vom Himmel fällt, wird gerne mal mit Strom, Wasser und Luft nachgeholfen.  

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Schneekanonen am Seebuck beschneien die Skipisten. Foto: Wolfgang Grabherr
Schneebälle werfen, auf dem Schlitten den Hang hinunterdüsen oder mit Skiern Slalom fahren – das sind die Dinge, die im Winter am meisten Spaß machen. Und was braucht man dafür? Klar, Schnee. Der Schnee gehört zum Winter wie die Milch zum Müsli. Aber was, wenn es mal nicht genug Schnee gibt? Dann kann man ein bisschen nachhelfen: mit Maschinen, die künstlichen Schnee herstellen. Die heißen in der Fachsprache Beschneiungsanlagen, viele sagen auch einfach Schneekanone dazu.

Martin Käfer mag das Wort Schneekanone nicht. "Wir schießen ja nicht, auch nicht mit Schnee", sagt er. Martin Käfer ist technischer Betriebsleiter bei der Feldbergbahn und sorgt gemeinsam mit seinen Kollegen dafür, dass dort im Winter jeder Ski, Schlitten und Snowboard fahren kann. Dafür gibt es zum Beispiel allein am Seebuck 16 Maschinen mit dem komplizierten Namen Niederdruckerzeuger. Damit aus so einem Gerät Schnee kommt, braucht es ein paar wichtige Zutaten: Strom, Wasser, Druck und vor allem Kälte. "Ab etwa minus vier Grad können wir gut Schnee herstellen", sagt der Betriebsleiter. "Theoretisch klappt das auch schon, wenn es etwas wärmer ist, aber dann darf die Luft nicht sehr feucht sein."

Chemie kommt keine in den künstlichen Schnee, auch wenn das viele denken. Er heißt künstlich, weil er nicht aus der Natur kommt, sondern vom Menschen gemacht wird.

Am Feldberg sind immer zwei Kollegen von Martin Käfer unterwegs und schauen, ob genug Schnee für die Wintersportler liegt. Ist die Schneedecke zu dünn, heißt es: beschneien! Das geschieht meistens nachts, damit die Skifahrer und Rodler nicht gestört werden. Bis morgens gegen vier, fünf Uhr wird beschneit, danach fährt der Pistenbully und bereitet die Pisten vor.

Wie aber entsteht eigentlich künstlicher Schnee? Es gibt verschiedene Methoden. Am häufigsten wird der Niederdruckerzeuger verwendet, bei dem das Wasser aus vielen Düsen gesprüht wird und noch in der Luft zu kleinen Eiskörnchen gefriert. Noch kleinere Wassertröpfchen aus anderen Düsen setzen sich dann an diesen Eiskörnchen fest. Ein kleiner Eiskristall entsteht. Weil das nicht ruckzuck geht, ist es wichtig, dass die Wassertröpfchen ein Weilchen in der kalten Luft umherfliegen. Deshalb hat jeder Niederdruckerzeuger einen großen Propeller. Erst ein paar Meter weiter fallen dann die Eiskörnchen als Schnee zu Boden. Den Unterschied zwischen echtem und künstlichem Schnee kann man übrigens ganz gut sehen: "Der künstliche Schnee ist viel feiner und härter, er erinnert eher an kleine Körnchen als an den sechseckigen Schneekristall", erklärt der Schneeexperte.

Ob die Piste beschneit werden muss, weiß Käfers Team von den Pistenbullys. Diese Fahrzeuge können messen, wie dick die Schneeschicht ist, über die sie gerade fahren. Etwa 50 Zentimeter dick muss sie sein. Beschneit wird nur dort, wo die Schneedecke dünner ist. Das spart Strom und Wasser. Oben auf dem Feldberg ist man froh, dass es die Beschneiungsanlagen gibt. "Wir brauchen die Technik, damit wir hier immer genug Schnee für die Wintersportler haben. Manchmal schneit es einfach nicht genug." Der beste Schnee aber, das findet auch Martin Käfer, ist immer noch der, der aus dicken Wolken vom Himmel fällt.

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