Der Sudan steht kurz vor den ersten freien Wahlen seit einem knappen Vierteljahrhundert – und womöglich vor einem neuen Krieg.
Eine überreife Mango klatscht auf den staubtrockenen Boden. Die Krokodile am Nilufer bleiben reglos liegen. Lediglich Hauptmann Albert reagiert verärgert, der Mangosaft hat seine blaue Uniform bespritzt. Schlecht gelaunt verlässt Albert die Leitzentrale, ein Klapptisch mit weißen Plastikstühlen, im Ausbildungslager der Polizei in Rajaf. Der Hauptmann muss eine Ausbildungseinheit inspizieren, die eine Dreiviertelstunde von der südsudanesischen Hauptstadt Juba entfernt in sengender Hitze gedrillt wird.
Mit Hilfe der Vereinten Nationen sollen in Windeseile 30 000 Polizisten ausgebildet werden. ...