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BZ-Interview

Soziologin über Einwanderer: "Deutschland findet sich neu"

Thomas Steiner
  • Sa, 26. September 2015, 00:00 Uhr
    Deutschland

Die Flüchtlingswelle trifft unser Land nicht ganz unvorbereitet, meint die Soziologin Annette Treibel. Im Einwanderungsland Deutschland wird schon lange viel Integrationsarbeit geleistet.

Kinder in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Regensburg  | Foto: dpa
Kinder in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Regensburg Foto: dpa
BZ: Frau Treibel, nicht wenige Leute würden sagen, Deutschland sei kein Einwanderungsland. Sie als Migrationsforscherin haben da keinen Zweifel, oder?
Annette Treibel: Für mich ist das höchst spannend, diese Diskrepanz zwischen wissenschaftlichem Konsens und Alltagswahrnehmung. In den Sozialwissenschaften, die sich mit Migration beschäftigen, streitet sich seit 30 Jahren keiner mehr darüber, ob wir ein Einwanderungsland sind oder nicht. Im Alltag ist die De-facto-Einwanderung teilweise auch akzeptiert, wird aber nicht so genannt. Auch von politischen Akteuren nicht. Mein Lieblingsgesetz in dem Zusammenhang ist die Anwerbestopp-Ausnahmeverordnung, die 1990 verabschiedet wurde.
BZ: Wieso das?
Treibel: Sie ist de facto ein Einwanderungsinstrument für bestimmte Branchen der Wirtschaft, die damals gesagt haben "Wir kommen ohne ...

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