Deutsche Sprache
Sprachwandel: Welchen Einfluss hat die Zuwanderung?

Sprachwandel hat es immer schon gegeben, nur vollzieht er sich heute rasanter denn je. Das liegt auch an der Zuwanderung. Ist die deutsche Sprache deshalb bedroht?
Ob dieser Artikel noch in hundert Jahren verstanden wird, wissen wir nicht. Vielleicht wird man sich über diese seltsamen Fälle wie Genitiv, Dativ und Akkusativ wundern, über all die kantigen Endungen, Wörter, Wortfolgen und diese krassen Artikel vor den Substantiven. Vielleicht auch nur über das völlig veraltete Wörtchen "krass". Eines allerdings ist sicher: Die Sprache dieses Artikels wird völlig outdated, also aus der Zeit gefallen sein. Ischwör!
Man mag das beklagen, die schöne Sprache bedroht sehen – es wird den Prozess nicht aufhalten. Neu wären die Klagen auch nicht: Seit der Antike wird über den Zustand der Sprache gewettert. Die Zukunft ist dabei immer ein Abgrund, der Sprachwandel ein Verfall. Und so ist es natürlich auch heute.
Den Sprachhütern steht die Wirklichkeit gegenüber
Geklagt wird wahlweise über die zunehmende Zahl von Anglizismen, über falsche Kasus, übers Kiezdeutsch. Angeblich verlottert das Deutsche, und am besten wäre es, wenn alles bliebe, wie es ist. Dieses Beharrungsstreben kann man sympathisch finden. Kein Mensch muss Box für Strafraum sagen. Kausalsätze verlangen immer noch einen Nebensatz, weil das hat sich halt so entwickelt. Und "Isch geh Schule" ist immer noch eine ziemlich eigentümliche Variante für "Ich gehe in die Schule". Allerdings steht den Sprachhütern ein mächtiger Gegner gegenüber: die Wirklichkeit.
Und die ist unberechenbar. Sprache ist ein Prozess. Laute, Wörter, Satzbau und Grammatik sind einem ständigen Wandel unterworfen. Das lehrt schon die Sprachgeschichte: Kein Mensch würde heute Althochdeutsch verstehen (oder besser: verstünde?), und unzählige Schüler und Studenten placken sich noch heute mit den mittelhochdeutschen Texten von Walther von der Vogelweide (Tandaradei!).
Selbst die Sprache Schillers und Goethes wirkt für viele aus der Zeit gefallen. Wer heute so schriebe wie ehedem die großen Dichter und Denker, hätte in der Schule ein Problem. Insofern ist es erstaunlich, wie sich die Bemühungen ...
Man mag das beklagen, die schöne Sprache bedroht sehen – es wird den Prozess nicht aufhalten. Neu wären die Klagen auch nicht: Seit der Antike wird über den Zustand der Sprache gewettert. Die Zukunft ist dabei immer ein Abgrund, der Sprachwandel ein Verfall. Und so ist es natürlich auch heute.
Den Sprachhütern steht die Wirklichkeit gegenüber
Geklagt wird wahlweise über die zunehmende Zahl von Anglizismen, über falsche Kasus, übers Kiezdeutsch. Angeblich verlottert das Deutsche, und am besten wäre es, wenn alles bliebe, wie es ist. Dieses Beharrungsstreben kann man sympathisch finden. Kein Mensch muss Box für Strafraum sagen. Kausalsätze verlangen immer noch einen Nebensatz, weil das hat sich halt so entwickelt. Und "Isch geh Schule" ist immer noch eine ziemlich eigentümliche Variante für "Ich gehe in die Schule". Allerdings steht den Sprachhütern ein mächtiger Gegner gegenüber: die Wirklichkeit.
Und die ist unberechenbar. Sprache ist ein Prozess. Laute, Wörter, Satzbau und Grammatik sind einem ständigen Wandel unterworfen. Das lehrt schon die Sprachgeschichte: Kein Mensch würde heute Althochdeutsch verstehen (oder besser: verstünde?), und unzählige Schüler und Studenten placken sich noch heute mit den mittelhochdeutschen Texten von Walther von der Vogelweide (Tandaradei!).
Selbst die Sprache Schillers und Goethes wirkt für viele aus der Zeit gefallen. Wer heute so schriebe wie ehedem die großen Dichter und Denker, hätte in der Schule ein Problem. Insofern ist es erstaunlich, wie sich die Bemühungen ...