Stars der Automobilgeschichte in 110 000 Tonnen Beton – der Mythos Mercedes hat sich ein neues Museum gebaut / .
Meiner war damals winzig und auch nicht schwarz wie der von Rosemarie Nitribitt, sondern feuerrot. Überdies reichlich teuer für ein Auto aus dem Spielzeugladen im Stuttgarter Hauptbahnhof: Zwei Mark fünfzig waren Anfang der 60er-Jahre viel Geld. Immerhin, es war ein 190 SL, der Stolz einer jeden Autosammlung. Gina Lollobrigida fuhr ihn, der sagenhaft reiche Aga Khan, Françoise Sagan, Grace Kelly und eben die Nitribitt, die in der Zeitung damals immer verschämt "Lebedame" genannt wurde, aber als Edelprostituierte noch heute zum Musicalstoff taugt. Die Nitribitt bekam ihren 190er von einem Kunden geschenkt, meinen ersten Mercedes finanzierte die Oma.
Ignazio Pisano konnte sich vermutlich auch keinen kaufen, obwohl er beim Daimler schaffte. Exakt 259,51 D-Mark hatte er im Februar 1966 in der pergamentenen Lohntüte. Gehaltskonten waren noch unbekannt, weswegen "Reklamationen nur bei geschlossener Tüte" ...