Skeptisch waren sie kaum: Als die Republik laufen lernte und die Jugendlichen erwachsen sein wollten. Helmut Schelskys Analyse der Nachkriegsgeneration aus dem Jahr 1957 / Von Ansgar Fürst.
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E in Jahr nach Ende des Kriegs erschien 1946 eine Untersuchung des amerikanischen Soziologen Howard Becker über die deutsche Jugend mit einer erschreckenden Prognose. Denn darin wurden zwei große Unruheherde vorhergesagt: Zum einen eine fanatische nationalsozialistische Untergrundbewegung eines jugendlichen "Werwolfs", zum anderen eine Verwahrlosung, die sich in Kriminalität, Vagabundieren und Bandentum bemerkbar machen werde. Nichts davon ist eingetroffen, wie Becker bald selbst als Universitätsoffizier der amerikanischen Besatzungsmacht in Deutschland feststellen konnte.
Aber was waren das dann für Jugendliche, die, in Krieg und Nationalsozialismus aufgewachsen, nun das Gesicht der Nachkriegsgeneration bestimmten? Die Zeitzeugnisse, die natürlich vor allem von der älteren Generation stammen, stimmen in einem überein: Es herrscht Enttäuschung über diese Jugend. Von Mangel an Idealismus ist da die Rede, von Lethargie und ...