Neue Ausstellung

Die besondere Kunst von Peter Martus im Rebay-Haus in Teningen

Am Sonntag feierte der Künstler Peter Martus im Rebay-Haus in Teningen die Vernissage seiner neuen Ausstellung. In den nächsten Wochen lädt er mit Arbeiten der letzten Jahre zum genauen Hinschauen ein.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/4
Sehr gut besucht war die Vernissage der neuen Ausstellung von Petrus Martus im Teninger Rebay-Haus. Foto: Benedikt Sommer
Bilder von Peter Martus in Rebay-Haus in Teningen  | Foto: Benedikt Sommer
Bilder von Peter Martus in Rebay-Haus in Teningen Foto: Benedikt Sommer

Das Hallo war groß am Sonntagmorgen im Rebay-Haus. Viele Freunde, viele Verwandte und viele Teninger ließen sich vom schwülen Wetter nicht abhalten und drängten sich in den Räumen des kleinen Museums, um mit Peter Martus zu feiern. Entsprechend zwanglos und fröhlich ging es bei der Ausstellungseröffnung zu, die der Violinist Michael Dinnebier mit Arvo Pärt, Kurtág und Bach eröffnete. Gut 30 groß- und kleinformatige Bilder und zwei Skulpturen, die in den letzten Jahren entstanden sind, zeigt Martus in den kommenden Wochen. Es ist bereits seine zweite Ausstellung im Rebay-Haus. Und auch diese Ausstellung lohnt den Besuch.

Dabei ist Martus‘ Kunst nicht unbedingt fröhlich oder leicht zugänglich. Ganz im Gegenteil. Das fängt schon mit dem Titel der Ausstellung an. Lautet der jetzt "Gesichtet", "Gesichtet II", "Geschichtet" oder gar "Geschichtet II"? Alle Versionen tauchen irgendwo auf und alle scheinen zu gelten. Auch die enigmatischen Titel der einzelnen, meist düsteren Bilder helfen nicht weiter, wenn sie nicht gleich Fragen wie "Die Sonne blendet mich; dich auch?" stellen.

Überhaupt will sich da einer anscheinend nicht festlegen. Oder kann es nicht. Hat keine Lust auf Bedeutungsschwere und hat sie eben doch. Ein quecksilbriger Geist, Schalk und doch kein Narr. Fängt ganz zart mit Bleistiftskizzen an und malt und spachtelt dann alles zu.

Wie er selbst schreibt, gehe er "in Cafés, Wartezimmern, Straßenbahnen, Zugabteilen oder Schrottplätzen" auf die Suche nach der kleinen Struktur im Chaos und nach einem dieser "entfröhlichten Engel- und Galgengesichter", das darin noch lebendig wirkt oder eine Resonanz in ihm auslöst. Die Beute aus den Skizzenheften, den "Tagebüchern in Skizzenform", wie sie die Kunsthistorikerin Gabriele Oberreuter in ihrer Laudatio bezeichnete, überträgt er dann im Teninger Atelier auf die Leinwand oder irgendeinen anderen Bildträger, den er vielleicht auf der Straße findet. Übermalt, unterzeichnet, schichtet Farbe und Zement, Papier oder Mullbinden darüber, kratzt wieder ab und beginnt mit der nächsten Schicht. Lässt den Bildern Zeit. Er warte auf die Erleuchtung, sehne sich nach einer anderen Ordnung, wie Oberreuter ausführte. So entstehen mitunter reliefartige Bilder, in denen das Figurative, der Mensch, sich unter all der geschichteten Farbe und Stofflichkeit der Welt, dann doch herausarbeitet und sichtbar wird. Oder auch nicht.

Oberreuter, die Martus' Entwicklung seit seinen Anfängen verfolgt, erklärte, dass sich bei ihm seit einigen Jahren die Intensität des Malens noch steigere und schloss: "Diese Arbeiten machen Lust auf die noch Folgenden". Dem ist nichts hinzuzufügen.

Die Ausstellung ist bis zum 27. Juli immer sonntags von 14 bis 17 Uhr im Teninger Rebay-Haus, Emmendinger Straße 11, geöffnet.

Schlagworte: Peter Martus, Gabriele Oberreuter, Geschichtet II

Weitere Artikel