Musiker aus Freiburg

Die Brothers of Santa Claus – zwischen Bass und Bachelor

Tagsüber studieren, abends Musik machen – aber was, wenn man mit der Musik tatsächlich Erfolg hat? Die Musiker und Studenten der Freiburger Combos "Brothers of Santa Claus" und "Redensart" wagen den Spagat.  

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Die „Brothers of Santa Claus“ schaffen den Spagat zwischen Musikerleben und Studium. Foto: Felix Groteloh
Die Band "Brothers of Santa Claus" spielt seit 2011 zusammen, in der aktuellen fünfköpfigen Formation besteht sie seit ungefähr anderthalb Jahren. Soeben hat sie ihr erstes Musikvideo veröffentlicht, das Debütalbum ist 2014 erschienen.

Jan Horst und Simon Heitzler machen bei den "Brothers" mit, Heitzler am Schlagzeug, Horst an der Gitarre. Heitzler hat im Wintersemester an der Freiburger Uni das Studium Waldwirtschaft und Umwelt aufgenommen. Kurz nach Semesterstart geht es für anderthalb Wochen auf Tour. Toll für den Musiker Simon Heitzler, eher problematisch für den Studenten.

Übers Internet halten sie sich auf dem Laufenden

"Das ist im Moment spannend", meint der Drummer. Er gibt sich optimistisch: Man könne bei Uni-Veranstaltungen schon mal fehlen und Mitschriebe von Kommilitonen erhalten. Übers Internet sollte es auch möglich sein, auf dem Laufenden zu bleiben. Bei einer bis zwei größeren Tourneen im Jahr werde sich das hoffentlich auch auf Dauer machen lassen. "Das wird aber auf jeden Fall eine neue Erfahrung", meint er.

Mehr Erfahrung in der Kombination von Studium und Bandalltag hat Danny McClelland, Sänger und Gitarrist bei "Redensart". Die Gruppe hat sich ebenfalls 2011 gegründet. Im vergangen Jahr ist das erste Album erschienen, nun folgt eine EP. McClelland studiert im neunten Semester Politikwissenschaft in Freiburg. Doch der Terminplan seiner Band ist vor allem im November gut voll. Seit diesem Jahr ist die Combo verstärkt deutschlandweit unterwegs und hat bereits 80 Konzerte gespielt.

Den Spagat zu schaffen, erfordert Disziplin

Auf Tour habe er immer seinen Laptop dabei, erklärt McClelland. Viel kann auf der Fahrt erledigt werden: "Manchmal klappt das gut und manchmal nicht." Die Kombination von Studium und Band erfordere Disziplin, man müsse ein Mittelmaß finden. Dass das nicht immer funktioniert, darüber ist er sich im Klaren. In der Vergangenheit habe die Musik für ihn oft im Mittelpunkt gestanden. "Dadurch bin ich im Studium nicht so schnell vorangekommen. Jetzt will ich das Studium gerne beenden." Es ist fast geschafft: Aktuell arbeitet er an seiner Bachelorarbeit.

Wäre es sinnvoller, sich voll auf das Studium zu konzentrieren?

Gab es jemals die Überlegung, sich auf nur ein Gebiet zu konzentrieren? "Manchmal kommt man schon ins Zweifeln", gesteht McClelland. In diesen Momenten fragt er sich, ob das alles so sinnvoll ist und sieht die Freunde, die sich voll fürs Studium engagieren. Dann wiederum gebe es Momente, in denen die Überlegungen in die entgegengesetzte Richtung gingen: "Wir haben mit ’Redensart’ eine unglaublich gute Zeit auf Tour. Für mich ist das auch weit mehr als ein Hobby. Da überlegt man schon einmal, sich von Zwängen zu lösen und einfach das zu tun, was einem Spaß macht."

Die Band aufgeben? Kommt nicht in Frage

Von einer anderen Ausgangslage weiß Francesco Rezzonico zu berichten, der bei den "Brothers of Santa Claus" Bass spielt. Er hat seinen Bachelor an der Hochschule für Musik in Basel, Abteilung Jazz, bereits abgeschlossen. Da habe es dazu gehört, in Bands zu spielen. Doch das Nebeneinander von Band und Lernen war auch für ihn nicht immer einfach: "Die Gruppe hat viel Zeit gefordert. Das kann schon stressig werden."

Dass ein abgeschlossenes Studium wichtig ist, wissen alle in der Band. Bei Prüfungen zum Beispiel will man Rücksicht nehmen. Aber die Band ganz aufgeben? Das kommt gar nicht in Frage. "Da muss viel passieren!", stellt Jan Horst klar. Der Gitarrist hat gerade das Studium der Geowissenschaften in Freiburg begonnen und ist sich wie Bandkollege Heitzler noch unsicher, wie das funktionieren wird mit Studieren und Musikmachen: "Ich weiß wirklich nicht, wie es wird. Ich bin sehr gespannt."

Die Release-Show zur neuen Redensart-EP "Am Ende war nicht alles schlecht" findet am 5. Dezember im Great Räng Teng Teng (Grünwälderstraße 6) statt. Gleichzeitig ist es der Tourabschluss für die Band. Außer Redensart spielen Liza &Kay aus Hamburg und A Tale of Golden Keys aus Nürnberg. Beginn: 20.30 Uhr. Karten für 6 Euro gibt’s bei der Band, im Flight 13 Recordstore (Stühlingerstr. 15, Freiburg), beim Sedan Cafe (Sedanstraße 9) oder unter http://mehr.bz/redensart

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