Wenn aus Wutbürgern Mutbürger werden: Die Bürgerinitiative Mut wird zehn Jahre alt. Sie hat durchgesetzt, dass die Bahn ihre neuen Trassen am Oberrhein tiefer legt.
Erfolg ist selten ein Geschenk. Roland Diehl weiß das, und er kann den Preis benennen: fünf Stunden. So lange sitzt der 69-Jährige pro Tag im Untergeschoss seines Hauses in einem Büro und füllt seinen Ruhestand aus. Aktuell arbeitet er sich gerade durch die neue Grundkonzeption des Bundesverkehrswegeplanes 2015. Es soll in der Bundesrepublik Menschen geben, die sich für diese Arbeit gut bezahlen lassen. Menschen, die sich diese Lektüre freiwillig antun, trifft man eher selten. Roland Diehl ist einer von ihnen.
Als er vor zehn Jahren vorzeitig in Ruhestand ging, hatte er sich die Zeit nach dem Beruf noch anders vorgestellt. Doch dann kam die Anfrage, ob er nicht für den Vorsitz der noch zu gründenden Bürgerinitiative Mensch und Umwelt schonende DB-Trasse (Mut e. V.) kandidieren wolle. Er sagte ja, er blieb der einzige Bewerber, er kam also in Amt und Würde. Heute darf er sagen, dass er maßgeblich an der Geschichte einer der erfolgreichsten Bürgerinitiativen in ...