Zurückweisungen

Die Flüchtlingszahlen steigen doch weiter an

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Zu: "Man darf Menschen nicht zurückweisen", Interview von Michael Saurer mit Sozialrechtsprofessor Constantin Hruschka (Politik, 14. Mai)
Der Artikel strotz schon sehr vor Unausgegorenheit. Kein Wort darüber, wie es denn die anderen EU-Länder bei gleichem Recht händeln und weshalb Deutschland nach wie vor das Zielland Nummer eins ist. Herr Hruschka weist argumentativ auf etwa sinkende Flüchtlingszahlen hin, verleugnet aber den nach wie vor extrem hohen Druck bei den Ländern und insbesondere den Kommunen (siehe Städtetag), die am Anschlag stehen.

Der Professor ist weder Verfassungsrechtler noch ein guter Mathematiker. Letzteres, weil sein Suggerieren des Besserwerdens durch sinkende Zuzugszahlen – wie von vielen Politikern – unterschlägt, dass die Zahl, der in Deutschland befindlichen Flüchtlinge nicht etwa sinkt, sondern im Gesamten nach wie vor steigt, das Ansteigen erfolgt nur etwas langsamer. Erst wenn die Ausweisungen, Abschiebungen und Ausreisen in der Zahl so hoch wären wie die Zahl der Neuankömmlinge, könnte man von einem Einfrieren des Ist-Werts reden.

Davon sind wir aber noch meilenweit entfernt, weshalb die Flüchtlingszahlen in der Gesamtheit immer noch ansteigen und den Druck auf Kommunen und Gesellschaft weiterhin erhöhen. Dass dem Professor in der BZ mit seinem einseitigen Beitrag eine ganze Seite gewidmet wird, erstaunt einen schon. Einen ergänzenden Kommentar hätte man erwarten dürfen.Manfred Kruppeit, Freiburg
Schlagworte: Sozialrechtsprofessor Constantin Hruschka, Manfred Kruppeit, Michael Saurer
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