Nachtleben

Die Konzertreihe der Unicorn Sessions bringt lokale Bands auf die Bühne – "Immer anders, immer cool"

Seit zwei Jahren bietet der Verein Unicorn Sessions einen offenen Raum für musikalischen Austausch und Begegnung. Lokale Bands sammeln Bühnenerfahrung, die Szene hat einen Treffpunkt.  

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Begeistertes Publikum bei einem Konzert im Ruefetto Ende März  | Foto: Unicorn Sessions e.V.
Begeistertes Publikum bei einem Konzert im Ruefetto Ende März Foto: Unicorn Sessions e.V.

Die Fenster des Café Atlantik sind verdunkelt, der Geruch von Frittierfett, Zigarettenrauch und frisch gezapftem Bier hängt schwer in der Luft, der Boden klebt. Die Eingangstür ist unter einer Sammlung aus Aufklebern und Plakaten kaum noch zu sehen. Gegen fünf Uhr nachmittags ist es im Laden noch relativ ruhig. Doch an einem der großen Tische am Ende des Raums sitzt ein Trio, für das der Tag gerade erst so richtig losgeht. Es ist Mittwoch – für Robert Wulff, Klaus Kögl und Emanuel Schmitz von Unicorn Sessions ein Highlight. Die drei bilden aktuell den Vorstand des Vereins, der seit zwei Jahren in den Räumlichkeiten des Ruefettos wöchentliche Konzerte und Jam Sessions veranstaltet, so auch an diesem Abend.

Möglichkeiten schaffen und Räume bieten

Die Gruppe kommt regelmäßig vor den Veranstaltungen, die gegen 21 Uhr in der Bar gleich nebenan stattfinden, für ein Abendessen im Atlantik zusammen. Hier kennt man sich, Freunde und Bekannte aus der Szene kommen im Laufe des Abends immer wieder an den Tisch des Vereinsvorstands und tauschen sich aus. Dabei geht es auch um das bevorstehende Konzert, in dieser Woche tritt eine Funk-Band aus Freiburg auf. Das musikalische Genre ändert sich regelmäßig, von Rap und Indie bis Punkrock und Metal ist alles vertreten. Nicht nur um die kulturelle Vielfalt zu stärken, sondern auch, um so vielen Musikern und Musikerinnen wie möglich eine Bühne zu bieten. Das Ziel ist somit klar: Die Unicorn Sessions sollen einen Raum für Begegnung schaffen, die lokale Kulturszene fördern und gegen das Bühnensterben wirken.

Das Konzert und die anschließende Jam-Session, bei der jeder mitspielt, der kann und will, bringt an einem regulären Abend etwa 40 Leute in den Barkeller. Das Publikum vor der Bühne ist dabei ebenso gemischt wie die Künstler und Künstlerinnen darauf: "Von 18 bis 80 Jahren haben wir da wirklich alle dabei" sagt Robert, der Vorstandsleiter. Geringe Eintrittskosten und immer wechselnde Bands sorgen dafür, dass das auch so bleibt, denn die Vorstellungen sollen für alle zugänglich sein, die Interesse an Musik und Austausch haben. Für den Eintritt können Besuchende zwischen 7 und 15 Euro zahlen, je nachdem, wie viel sie können und möchten. Das monatliche Programm erstellt Emanuel Schmitz, der die Bands bucht und durch seine jahrelange Erfahrung ein Gehör dafür entwickelt hat, was den Keller begeistern wird: "Es ist immer anders, aber es ist immer cool".

Von Hinterhofkonzerten zum eigenen Verein

Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich und wird immer wieder von zahlreichen Freiwilligen unterstützt, die bei Aufbau, Soundcheck und Ablauf helfen. Finanziert wird der Verein durch Eintrittsgelder, Mitgliedschaftsbeiträge und Sponsoren, darunter auch die Stadt Freiburg. Künstlerinnen und Künstler erhalten eine Mindestgage und werden zusätzlich an überschüssigen Einnahmen beteiligt. Der Erhalt des Vereins hängt jedoch trotzdem an der Leidenschaft der Organisatoren. Diese wurde ihnen nicht zuletzt von ihrem Gründer, Rhino Rainbow, ehemaliger Besitzer des Musikgeschäfts Unicorn Music in Freiburg, mitgegeben. Er war es, der 2019 erstmals den Grundstein für die Livekonzerte legte, in kleinem Rahmen, im Hinterhof seines Ladens. Seitdem ist viel passiert, darunter eine Pandemie und ein Umzug. Trotzdem wurde aus dem kleinen Kollektiv um Rhino die Gruppe, die sich heute zum Vorstandsmeeting im Atlantik trifft. Seit Mai 2023 finden die Konzerte im Ruefetto in der aktuellen Form statt. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte 2024, aktuell arbeite man an der Anerkennung der Gemeinnützigkeit.

Von Juli bis einschließlich September macht der Verein eine Sommerpause. Bis dahin bietet der Monat Juni aber noch mehrere Möglichkeiten, an einem Mittwochabend im Ruefetto bei Live-Musik und anschließender Jam-Session zusammenzukommen und mitzufeiern.

Mehr Infos zu Verein und Programm: unicorn-sessions.com

Schlagworte: Emanuel Schmitz, Klaus Kögl, Robert Wulff
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