Kirche

Die Lahrer Kreuzgemeinde will ihre Orgel umfangreich renovieren

In zwei bis drei Jahren will die Kreuzgemeinde ihre Orgel in der Stiftskirche generalüberholen lassen. Bis dahin soll Geld gesammelt werden. Denn noch fehlen 120.000 Euro.  

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Die Orgel der Stiftskirche, gespielt von Musiker Sascha Henkel.  | Foto: Erika Sieberts
Die Orgel der Stiftskirche, gespielt von Musiker Sascha Henkel. Foto: Erika Sieberts

Die Orgel der Stiftskirche in Lahr wurde von der Firma Muhleisen Strasbourg in mehreren Baustufen zwischen 1969 und 1976 fertiggestellt. 1997, nach dem Kirchenumbau, wurde sie grundlegend überholt und klanglich umgestaltet. Nach knapp 30 Jahren sei eine Generalüberholung nun dringend nötig, schreibt die evangelische Kreuzgemeinde. Zum einen gebe es Verschleißteile, die ausgewechselt werden müssen. Lederdichtungen und Mechanik müssten überprüft und das Material dort ausgetauscht werden, wo es erforderlich ist. Zum anderen müssen die elektrischen Leitungen und Einrichtungen den neuesten Sicherheitsstandards angepasst werden. Das betreffe unter anderem die Beleuchtung und den Gebläsemotor. Auch bei den Zugängen zu den Pfeifen in der Orgel seien Sicherungen nach der aktuellen Arbeitsschutznorm nötig.

Außerdem soll das Orgelinnere gründlich gereinigt werden, wobei der Schimmel, der sich an einigen Stellen angesetzt hat, bekämpft wird. Damit sich nicht so leicht wieder Schimmel bildet, stehe auch eine Verbesserung der Orgeldurchlüftung mit Lüftungsschlitzen an, kündigt die Gemeinde an. Die Pfeifen werden ausgebaut, gereinigt und – wo nötig – repariert.

Zur Erweiterung der klanglichen Möglichkeiten im Schwellwerk sei der Austausch des Nazards gegen ein Streicherregister (Eoline 8') vorgesehen. Zusätzlich sei eine Umintonation der hohen Oktaven des Kronprinzipals 8' zur Flute 8' angedacht. Im Hauptwerk soll das Cornet in der Tiefe erweitert werden, denn die Melodien vieler Gemeindelieder seien in den letzten Jahren tiefer gesetzt worden und könnten mit dem derzeitigen Tonumfang des Cornets nicht mehr vollständig geführt werden.

Die Gesamtkosten der Renovierung wurden auf 210.000 Euro geschätzt

Bei einer so großen Renovierung wolle die Gemeinde auch grundlegende kleine und größere Verbesserungen an der Orgel erzielen. Dazu zähle ein breiteres Notenpult am Spieltisch sowie der Austausch der Neonbeleuchtung durch zeitgemäße LED-Leuchtkörper. Der Schwelltritt könnte wesentlich leichter zu bedienen sein, wenn er versetzt wird. Wesentlich größer und daher kostenintensiver sei der Einbau einer Setzeranlage. Diese ermöglicht es, Registerkombinationen einzuprogrammieren und so den Klang beim Orgelspiel schnell zu wechseln.

Die Gesamtkosten für die Renovierung wurden auf 210.000 Euro geschätzt, teilt die Gemeinde mit. Sie rechne mit einem Zuschuss der Landeskirche von rund 50.000 Euro – die Gemeinde muss also voraussichtlich 160.000 Euro selbst aufbringen. In den vergangenen Jahren habe die Gemeinde immer wieder zweckbestimmte Spenden zur Orgelrenovierung erhalten. Eine Großspende über 25.000 Euro rage dabei heraus. Außerdem fanden schon mehrere Benefizkonzerte statt. So seien gut 40.000 Euro bereits zusammengekommen.

Zurzeit erarbeite die Gemeinde ein Spendenkonzept, um die noch fehlenden 120.000 Euro zu erreichen. Weil die Orgelwerkstätten eine lange Vorplanphase haben, sei mit einem Beginn der Renovierung frühestens in zwei bis drei Jahren zu rechnen. Zeit, die für Spendenaktionen genutzt werden soll. Die Erfahrungen bei den schon erfolgten Orgelrenovierungen in der Kreuzgemeinde – Steinmeier-Orgel in der Christuskirche und Waigle-Orgel in der Johanneskirche Sulz – würden dabei helfen und Zuversicht schenken.

Einen finanziellen Beitrag zur Renovierung leistet die Stadtkapelle Lahr. Vorstandsmitglied Michael Moser hat im Namen des Vereins 1500 Euro an Pfarrer Michael Donner als Vertreter der Kreuzgemeinde übergeben. Es war der Gewinn des Benefizkonzertes, das die Stadtkapelle am 30. März in der Stiftskirche gab und deren Erlös für die Renovierung der Orgel der Stiftskirche bestimmt ist.

Bei der Spendenübergabe (von links): P... Donner und Ralph Held (Stadtkapelle).  | Foto: F. Bornkamm-Maaßen/Kreuzgemeinde
Bei der Spendenübergabe (von links): Pfarrer Thorsten Maaßen, Michael Moser (Stadtkapelle), Pfarrer Michael Donner und Ralph Held (Stadtkapelle). Foto: F. Bornkamm-Maaßen/Kreuzgemeinde
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