Besuch vor Ort

Die Lörracher Grünen sehen Verbesserungsbedarf bei "Startchancen"-Programm in Neumattschule

Vor Ort hat sich die Lörracher Stadtratsfraktion der Grünen in der Neumattschule über das "Startchancen"-Programm informiert. Gemeinsam mit dem Schulleiter sehen die Grünen da noch Luft nach oben.  

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Das „Startchancen“-Program...tet Schulen zusätzliche Möglichkeiten.  | Foto: Jonas Günther
Das „Startchancen“-Programm bietet Schulen zusätzliche Möglichkeiten. Foto: Jonas Günther

Die Grüne Stadtratsfraktion war vor den Sommerferien zu Besuch in der Lörracher Neumattgrundschule, um sich von Schulleiter Günter Streit über das "Startchancen"-Programm informieren zu lassen, für das die Schule 2024 ausgewählt wurde. Ziel des Programmes, so die Grünen in einer Pressemitteilung zum Termin, sei es, sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler durch geeignete Mittel wie zusätzliche Sprachförderung und Ergotherapie zu unterstützen. Dafür stelle das Land über zehn Jahre hinweg insgesamt etwa eine halbe Million Euro für zeitgemäße und förderliche Lernumgebungen zur Verfügung, wobei die Stadt zum Abruf der Fördergelder jeweils weitere 30 Prozent beisteuern müsse. Zudem erhalte die Schule pro Jahr zusätzlich rund 70. 000 Euro für Schul-und Unterrichtsentwicklung sowie multiprofessionelle Teams.

Mit einem Migrationsanteil von 85 Prozent habe die Neumattschule großen Bedarf insbesondere an ergänzendem Sprachunterricht und unterstützenden Maßnahmen bei Basisfähigkeiten wie Schreiben, Lesen, Rechnen und angemessenen Sozialkompetenzen.

Die Einstufung als "Startchancen-Schule" bedeute laut Schulleiter einerseits ein Chancen-Plus und sei andererseits die Reaktion auf die bittere Notwendigkeit, dass erhebliche Teile der Kinder gefährdet seien, bereits in der Grundschule entwicklungsmäßig in Stagnations- oder Abwärtsspiralen hineinzugeraten, die ihre Schul- wie auch spätere Teilhabeaussichten massiv gefährden könnten.

Trotz der Dringlichkeit der Probleme hadere der Schulleiter mit der Tatsache, dass die Umsetzung des Programmes aus seiner Sicht nur schleppend vorangehe. Unwägbarkeiten beim derzeit laufenden Lörracher Schulentwicklungsprozess sowie bürokratische Hürden bei der Bemessung der Raumprogramme bremsten seine auf Umsetzung wartenden Pläne immer wieder aus. Die bereitgestellten Summen wirkten auf den ersten Blick zwar beachtlich, ließen de facto aber kaum große Sprünge zu.

Die Grüne Fraktion sieht ihrer Mitteilung zufolge Nachbesserungsbedarf in verschiedener Hinsicht. Einerseits müsse die finanzielle Basisausstattung von Schulen und Schulträgern sowohl in personeller als auch räumlicher Hinsicht grundsätzlich verbessert werden. Zusatzprogramme wie "Startchancen" könnten aber kaum mehr als besonders eklatante Probleme ansatzweise abfedern und verursachten viel Zusatzaufwand. Land wie Kommunen müssten ihre Anstrengungen vergrößern, ihre Schulen "realitätsgerecht aufzustellen". Viele Fragen stellten sich für die Fraktion auch mit Blick auf den Lörracher Schulentwicklungsprozess – etwa welche Schule in der Neumattschule zusätzlich angesiedelt werden solle.

Schlagworte: Günter Streit

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