Handel
Die Schnittstelle im Handel
Ohne sie blieben die Regale im Supermarkt leer: Kaufleute im Groß- und Außenhandel führen Verkaufsverhandlungen im großen Stil; ein Beruf bei dem kaufmännisches Denken und Kommunikationsfähigkeit gefragt ist.
Anke Dankers (dpa)
Sa, 11. Jul 2020, 0:00 Uhr
Beruf & Karriere
Thema: Stellenspezial Handel
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Ohne sie blieben die Regale im Supermarkt leer: Kaufleute im Groß- und Außenhandel führen Verkaufsverhandlungen im großen Stil; ein Beruf bei dem kaufmännisches Denken und Kommunikationsfähigkeit gefragt ist.
Da geht es nicht nur um Lebensmittel: "Gerade bin ich im Einkauf für Non-Food-Produkte tätig und beschäftige mich mit Artikeln aus dem Bereich Garten, Camping und Saison", sagt die 21-Jährige. "Man lernt so viele Bereiche kennen, das finde ich superspannend und das hat mich überrascht."
Im Vergleich zu Einzelhandelskaufleuten sei die Ausbildung im Groß- und Außenhandel mit mehr Verantwortung verbunden, "da mit größeren Warenmengen und damit höheren Werten gehandelt wird", sagt Aus- und Weiterbildungsberater Martin Wedemann. Laut Bundesagentur für Arbeit haben mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Auszubildenden in diesem Beruf die Hochschulreife, 42 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss.
Kaufleute im Groß- und Außenhandel sind die Schnittstelle zwischen Herstellern und Händlern. Sie kaufen Waren und Dienstleistungen bei Lieferanten ein und verkaufen sie an Handels- oder Industrieunternehmen weiter. Die Kunden zu den Handelsgütern zu beraten gehört genauso zum Beruf wie für eine termingerechte und problemlose Warenlieferung zu sorgen.
Die Fachleute beobachten den Markt, holen Produktangebote ein und vergleichen sie, verhandeln mit Lieferanten, kalkulieren Preise und sorgen für eine fachgerechte Lagerung der Waren. "Am Ende ihrer Ausbildung können sie größere Warenmengen steuern, Einkaufs- und Verkaufsverhandlungen im In- und Ausland führen, logistische Prozesse übernehmen und verantworten sowie betriebswirtschaftliche Kennzahlen auswerten", sagt Martin Wedemann.
Die Ausbildung hat zwei Fachrichtungen. "In der Fachrichtung Großhandel liegt der Ausbildungsschwerpunkt in der Logistik und den Warenwirtschaftssystemen", so Wedemann. Diesen Schwerpunkt hat Hildebrandt gewählt. Die Fachrichtung Außenhandel fokussiert sich auf den Kontakt mit ausländischen Geschäftspartnern. Hier erwerben Azubis Kenntnisse über internationale Handels-, Liefer- und Zahlungsbedingungen. Die angehenden Fachleute sollten gut mit Kunden und ihren Wünschen umgehen können, kommunikationsstark sein und Englisch beherrschen. Schnelles und flexibles Arbeiten, Durchsetzungsvermögen und für den Außenhandel bestenfalls eine zweite Fremdsprache würden erwartet.
Ein paar Grundkenntnisse in Powerpoint, Excel und Co. können hilfreich sein, erklärt Antonia Hildebrandt. "In der Abteilung Sortimentscontrolling habe ich viel mit Excel-Tabellen gearbeitet. Das fiel mir zuerst schwer", erinnert sie sich. Inzwischen ist der Umgang mit Tabellen und Daten keine Herausforderung mehr.
Aktuell bearbeitet sie einen Werbekatalog. Das bedeutet: Werbedaten und Produktabbildungen anfordern. "Ich lege aber auch neue Artikel an, bearbeite Reklamationen und gehe mit auf Lieferantentermine", sagt Hildebrandt.
Kaufleute im Groß- und Außenhandel finden in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen Jobs. Dazu gehören Betriebe des Handels und Handwerks, der Industrie und der Dienstleistungssektoren. Die Vergütung liegt laut Bundesagentur für Arbeit bei tarifgebundenen Betrieben zwischen 687 und 930 Euro im ersten, zwischen 732 und 983 Euro im zweiten und zwischen 852 und 1044 Euro im dritten Lehrjahr.
Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von Fachausbildungen bis zum Studium. "Als Fortbildungen bieten sich der geprüfte Handelsfachwirt und Fachkaufleute für Außenwirtschaft an. Darauf aufbauend folgt der Betriebswirt der Industrie- und Handelskammer", erklärt Martin Wedemann.