Die Technik kann nicht schweigen

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AUTOMATISCHER NOTRUFDie vielen kleinen elektronischen Helfer in modernen Autos können Leben retten, manchmal aber sorgen sie schlicht für unnötigen Ärger. Was sich am Samstag in Offenburg zugetragen hat, lässt sich als Verkettung unglücklicher Umstände bezeichnen, die es ohne die Technisierung des Straßenverkehrs nie gegeben hätte. Es begann mit einem Linienbus, dessen Fahrer an einer Steigung bremsen musste. Laut Polizei schaltete sich aus bislang ungeklärtem Grund der Motor des Gefährts ab. Der Busfahrer verließ dieses, um die Batterie von außen neu zu starten. Der von ihm zuvor eingelegte Gang soll sich nun gelöst haben, weshalb der Bus ein bis zwei Meter den Buckel hinab rollte – hinein in die Front eines dahinter zum Stehen gekommenen Autos. Verletzt wurde niemand. Es entstand ein Sachschaden von 10.000 Euro, was aber keine so große Sache gewesen wäre, um diesen Allerweltsunfall in die Zeitung zu bringen.
Hätte nicht das beschädigte Auto einen automatischen Notruf abgesetzt, was wiederum dessen Fahrer nicht bemerken konnte, war er doch aus dem Wagen ausgestiegen, um den Schaden an selbigem aus der Nähe, also von außen in Augenschein zu nehmen. Deshalb konnte er auch nicht auf die im Fall eines solchen Notrufs routinemäßig gestellte Rückfrage aus der Zentrale reagieren, ob es ihm gut gehe. Die Polizei musste nun annehmen, dass der Fahrer sich nicht äußert, weil er bewusstlos ist. Deshalb rückten die Rettenkräfte mit ganz großem Besteck an – mit einem Großaufgebot von Feuerwehr, Notarzt und Rettungswagen. Die hätten sicher Besseres zu tun. Der Technik wiederum ist schwerlich ein Vorwurf zu machen. Sie ist einfach zu dumm, um zu wissen, wann es besser wäre, einfach mal nichts zu tun.
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