Die Weisheit eines Hundes namens Mister
Thomas Windings Buch über ein sprechendes Tier.
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So wie der kleine Hund, der eines Tages vor der Tür des Ich-Erzählers steht und erklärt, dass er bei ihm einziehen wolle. "Das ist keine so gute Idee", versucht sich der Mensch rauszuwinden. "Doch, die ist gerade gut", sagt der Hund. Widerspruch zwecklos. Dann hat der Mensch die Nervensäge am Hals, die er nicht nur "Mister" nennen, sondern irgendwie auch als seinen Herrn behandeln soll.
Um ihn zu besänftigen oder wenigstens davon abzuhalten, sich nicht verbotenerweise auf Sofa und Bett breit zu machen, erzählt der Mensch dem Hund Tiergeschichten. "Menschengeschichten", wie der Hund ihn korrigiert, denn schließlich habe der Mensch sie erfunden.Diese Geschichten fallen genauso mit der Tür ins Haus wie der kleine Mister. Selbst wenn sie ins Märchenhafte übergehen.
Da eröffnet ein König der Prinzessin ganz unverblümt: "Ich konnte weder sprechende Weintrauben noch lächelnde Äpfel noch Aprikosen finden, die wie kleine Glöckchen klingeln. Aber ich habe dich einem Dreckschwein versprochen." Warum die Prinzessin dann nicht einfach glücklich in den Schweinestall gezogen sei, will der Hund wissen. Der Erzähler erklärt’s und der Hund sagt: "Da hast du’s. Das ist eine Menschengeschichte." Stimmt.
Und man kann nicht genug von ihnen bekommen. Was auch an den bezaubernden Illustrationen von Wolf Erlbruch und der smarten Übersetzung von Gabriele Haefs liegt. Wunderbares Lesevergnügen für klein und groß.
Thomas Winding: Mein kleiner Hund Mister. Roman. Aus dem Dänischen von Gabriele Haefs. Illustriert von Wolf Erlbruch. Hanser Verlag, München 2016. 160 Seiten, 16,95 Euro. Ab 8.
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