Landwirtschaftsstatistik
Die Zahl der Rinder in Deutschland nimmt ab – auch im Landkreis Lörrach
Die Landwirtschaftsstatistik zeigt einen deutlichen Rückgang der Rinderhaltung im Kreis Lörrach in den vergangenen fünf Jahren. Auch die Zahl der Milchkühe sinkt.
Teja Banzhaff
So, 8. Jun 2025, 11:00 Uhr
Kreis Lörrach
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Die Kuh als Eckpfeiler der bäuerlichen Kultur, sprich von Ackerbau und Viehzucht, ist auf dem Weg zur bedrohten Art. Bundesweit hat der Bestand zum Stichtag der jährlichen Zählung Ende 2024 den niedrigsten Wert seit Jahren erreicht: 10,461 Millionen Milchkühe, Mastrinder, Zuchttiere, Mutterkühe oder Kälbchen wurden zum Stichtag 3. November 2024 in den Ställen und auf den Wiesen und Weiden von Waterkant bis Alpenrand gezählt. Das ist jetzt laut Zeitungsdienst Südwest der Datenbank Genesis 2.0 der Statistischen Ämter zu entnehmen. Das seien rund 375.000 weniger Rinder als ein Jahr zuvor. Im Kreis Lörrach geht die Rinderhaltung ebenfalls zurück: Aktuell werden 12.848 Tiere gehalten, 287 weniger als vor einem Jahr.
Ende 2024 gab es laut Statistik rund 3,59 Millionen Milchkühe in Deutschland, die neben Fleisch das zweite wichtige Nahrungsmittel sicherten, das die mitteleuropäische Menschheit durch die Jahrtausende begleitet: Milch. Lokal betrachtet, waren von den genannten 12.848 Rindern, die am Stichtag 3. November 2024 im Kreis Lörrach gezählt wurden, 2321 Milchkühe.
Auf die letzten fünf Jahre gesehen, sah die Rinder-Entwicklung, so aus: Für 2019 steht in der Regionaldatenbank Genesis für unseren Bereich ein Bestand von 14.154 Rindern (Milchkühe: 2908). 2020 waren es 13.510 Rinder (Milchkühe: 2782). 2021 meldeten die Viehhaltenden 13.191 Rinder (Milchkühe: 2639), zum Stichtag im Jahr 2022 waren es 13.082 Rinder (Milchkühe: 2594), 2023 dann 13.135 Rinder (Milchkühe: 2476).
18,1 Prozent des hiesigen Rinderbestands sind Milchkühe
Zuchtvieh, Milchvieh und Mastvieh sowie über die Dung-Ausscheidungen in der Biogas-Erzeugung sind die Nutzungsmöglichkeiten, die Bauer und Bäuerin mit Kuh und Rind haben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, Wiesen als Kulturlandschaft zu nutzen und zu erhalten sowie zur lokalen Ernährungssicherung beizutragen. Gut koppeln lassen sich dabei Milcherzeugung und Fleischproduktion. Die 2321 in der Rinderzahl enthaltenen Milchkühe in den Ställen im Bereich Lörrach machen dabei momentan rund 18,1 Prozent des gesamten Rinderbestands aus (2018: 20,5 Prozent). Deutschlandweit liegt dieser Anteil bei 34,3 Prozent.
Metzger oder Schlachtbetriebe haben weitere Einnahmequellen: Das Rind lässt sich mit Haut und Haar gleich Leder, Horn gleich Brillengestelle und als anderweitige Rohstoffquelle bis hin zum Gummibärchen komplett verwerten. Diese Nachhaltigkeit nutzt dem Rindvieh aber nichts, wenn es andererseits als Umweltproblem Schlagzeilen macht. Bei Umweltorganisationen steht das Rind einerseits als Klimakiller, andererseits als Lieferant von rotem Fleisch als Gesundheitsrisiko auf der verbalen und medialen Abschussliste. "15.000 Liter für ein Kilo Rindfleisch" macht in Öko-Papieren als "Wasserfußabdruck" die Runde. Aber? Das Meiste hat das Tier womöglich sogar mehrfach getrunken. Denn was vorne reingeht, kommt zumeist andernorts am Tier auch wieder raus und kehrt in den natürlichen Kreislauf zurück, wenn es nicht als Milch einen Zwischenstopp macht. Und der wesentlichste Teil des errechneten Wasserverbrauchs wird aus Regenwasser gedeckt.