Internationale Krise
Diese Hilfsangebote für Ukraine gibt es

Kommunen suchen Wohnraum, Menschen organisieren Hilfsgüter – die Hilfsbereitschaft im Kreis Lörrach ist hoch / Ein erster Überblick.
(BZ/hirt). Im Kreis Lörrach bereitet man sich auf die Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine vor. Städte wollen Wohnraum anbieten, Privatpersonen und Institutionen organisieren zugleich Sachspenden. Ein vorläufiger Überblick über verschiedene Hilfsangebote.
Die Kreisverwaltung prüft, wie man schnell weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete schaffen kann. Zudem gibt es für Fragen, beispielsweise zur privaten Unterbringung von Geflüchteten oder zur Bereitstellung von Wohnraum für Geflüchtete die E-Mail-Adresse [email protected]. Um Angebote für Hilfsgüter besser koordinieren zu können, hat das Land ein eigenes Meldeformular angekündigt. Ebenso hat das Ministerium für Justiz des Landes eine FAQ-Seite angekündigt, welche sich mit den aktuellen Fragestellungen auseinandersetzt.
Weil am Rhein
Der Verein Kinderhilfe Kiew (Kihev) von Apotheker Thomas Harms, der eine Strahlenklinik in der ukrainischen Hauptstadt unterstützt, will seine Hilfstätigkeit auf die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen ausdehnen. Deshalb werden Spenden nun in Märkt bei der Firma Dermata, Im Wörth 9, gesammelt. Sobald genügend Hilfsgüter zusammengekommen sind, soll ein Transport losgeschickt werden. Spenden können am Freitag, 4. März, von 9 bis 17 Uhr abgegeben werden. Weitere Annahmetermine sind in der kommenden Woche von Montag bis Freitag, zwischen 9 und 17 Uhr, und Samstag, 12. März, von 9 bis 12 Uhr.
Auch die Unternehmensgruppe Fröde Möbelspedition, die ihren Sitz in Friedlingen in der Colmarer Straße 11 hat, startet eine Sammelaktion für Sachspenden. Wer mit einer Sachspende zur Hilfe beitragen möchte, kann sie von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und am Samstag von 8 bis 12 Uhr bei Fröde in der Hafenstraße 20 abgeben. Pavel Kopylov, Dozent für Keyboard und Schlagzeug an der städtischen Musikschule Weil am Rhein, hatte für Mittwoch zur Abgabe von Spenden am Kesselhaus aufgerufen. Die Resonanz war groß. Die Waren soll mit Hilfe der Spedition Fröde transportiert werden.
Rheinfelden
In Rheinfelden können Wohnraumangebote unter der Telefonnummer 07623/ 95400 t gemeldet werden. Unter dem Dach des Netzwerkes #Rheinfelden hält zusammen werden in den kommenden Tagen weitere Informationen sowie eine digitale Meldemöglichkeit auf der städtischen Homepage etabliert. Gleichzeitig bittet die Verwaltung, dass sich Menschen, die aus der Ukraine geflohen und die privat nach Rheinfelden gekommen sind, beim Amt für öffentliche Ordnung (Telefon 07623/ 95216) melden, um die entsprechenden Verfahren aufzugleisen.
Micael Waldmeier hat sich mit Helfern des Einsatz-Rettungs-Teams auf den Weg nach Polen gemacht. In Warschau helfen er und sein Team vor allem bei der Kommunikation zwischen deutschen und polnischen Behörden. Beim Rheinfelder Arzt Tibor Bojti haben Mitarbeitende ebenfalls einen Aufruf gestartet und Hilfsgüter sowie medizinisches Versorgungsmaterial gesammelt. Die Praxis kooperiert dabei mit der Spedition Fröde aus Weil. Am Freitag startet ein Lastwagen mit Hilfsgütern wie Jacken, Schlafsäcken, Verbandsmaterial und Hygieneartikeln.
Lörrach
In Lörrach gibt es vor allem das Bedürfnis, den Menschen in der befreundeten Stadt Wischgorod zu helfen. Doch die Stadt ist von russischen Truppen umzingelt. Es wird daher um Spenden an Hilfsorganisationen gebeten, wie das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe von Caritas International, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und Unicef Deutschland (http://www.aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de Auch bei der Unterbringung von Geflüchteten bittet die Stadt um Hilfe. Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden aber zunächst gebeten, sich an die Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Karlsruhe zu wenden. Lörracher, die Wohnraum anbieten wollen, sollen sich mit einer Angabe zu Standort, Größe und ihren Kontaktmöglichkeiten an [email protected] wenden. Sind Verwandte oder Bekannte aus der Ukraine bereits privat untergebracht und wird Unterstützung etwa bei der Vermittlung von Wohnraum gebraucht, soll man sich ebenfalls an diese Adresse wenden.
Ukrainische Staatsangehörige können für 90 Tage visumsfrei nach Deutschland einreisen. Mit einer Aufenthaltserlaubnis kann die Dauer um weitere 90 Tagen verlängert werden. Für den Antrag bittet die Stadt Lörrach nach der Ankunft um eine Nachricht an: [email protected] mit Angabe zur Person (Name, Geburtsdatum, Geburtsort), seit wann der Aufenthalt in Lörrach besteht und aktuellen Kontaktdaten.
Schopfheim
Auch im Wiesental läuft die Unterstützung für die Ukraine an. Stadt und Sozialwerk rufen zu Spenden auf, der Arbeitskreis Integration (AKI) sucht Dolmetscher. Kontakt zum AKI Schopfheim über www.integration-schopfheim.de. Bürgermeister Dirk Harscher empfiehlt Spenden auf Konten von aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de und spendenkonto-nothilfe.de. Die Erfahrungen aus dem Flüchtlingsjahr 2015, als die Menschen vor allem vor dem Bürgerkrieg in Syrien flohen, hätten gezeigt, dass es kaum Sinn mache, diese bei der Stadt oder am Rathaus abzugeben – dafür seien Hilfsorganisationen die richtigen Ansprechpartner, sagt Bürgermeister Harscher.
Todtnau
Der Todtnauer Verein Hilfe für Osteuropa unterstützt soziale und kirchliche Einrichtungen sowie Krankenhäuser in ärmsten Regionen Osteuropas. Vorsitzende Ursula Honeck möchte den Menschen an den Grenzen helfen und ruft zu Spenden auf. Durch ihre seit Jahrzehnten bestehenden Kontakte nach Osteuropa konnte sie in Erfahrung bringen, was vor Ort wirklich gebraucht wird. Aus ihrer Sicht können die Hilfsorganisationen vor Ort mit Geld am Besten arbeiten.
Efringen-Kirchen
Auch kleinere Kommunen machen sich Gedanken, wie sie auf die Lage reagieren sollen. Efringen-Kirchen hat die Stabsstelle Ukrainehilfe gebildet. Mit dieser solle sichergestellt werden, dass Anfragen und Hilfsangebote aus der Bevölkerung zentral gesammelt und bearbeitet werden können, heißt es in einer Pressemitteilung. Fragen sind an den Integrationsbeauftragten zu richten: [email protected] oder unter 07628/806-21. Weitere Infos gibt es unter http://www.efringen-Kirchen.de
Eine Überblick zu den Spendenkonten unter: mehr.bz/hilfekreisloerrach