Ausflüge
Dieser Erlebnis-Wanderweg bei Muggenbrunn ist auch was für heiße Sommertage
Felsenpfade im Wald, schattige Pausenplätze, weite Sicht und eine Erfrischung im Bach: Auf den Spuren des ersten Siedlers "Mugg" können das Schwarzwalddorf und seine Umgebung neu entdeckt werden.
Sa, 12. Jul 2025, 8:00 Uhr
Todtnau
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Zikaden zirpen und Kuhglocken klingeln, das Gras geht uns bis zu den Knien und die Weiden ringsum sind voller bunter Blüten. Wir sind kaum ein paar Kilometer raus aus Freiburg – und schon hat uns das Schwarzwaldgefühl. Auf dem Erlebnisweg "Rund um Muggs Brunnen" wandert man durch Allmendweiden, über schattige Waldpfade und erreicht oben am Franzosenberg herrliche Aussichtspunkte mit Blick über die Schwarzwaldgipfel.
Auch wenn der Rundweg eigentlich im Zentrum von Muggenbrunn startet, beginnen wir ihn an der Straße zwischen Notschrei und dem Dorf. Denn hier liegt der Barfußpfad und den haben wir uns als Zielpunkt auserkoren. Netter Nebeneffekt: Der steile Aufstieg liegt nicht gleich zu Beginn unserer Tour. Stattdessen steigen wir nur ein paar Höhenmeter hinauf auf den Pfad, der zwischen Waldgrenze und Weide verläuft. Am Morgen ist es hier noch schattig und angenehm kühl, der Blick aber reicht weit über die Wiesen und hinunter ins Dorf. Weiter unten grasen ein paar Kühe, ab und zu dringt ein Muhen herauf, ansonsten lauschen wir nur dem Zwitschern der Vögel und dem Zirpen in den Wiesen.
Und zwischen den grünen Halmen ist noch eine Menge mehr zu entdecken: Lila Blüten von Knabenkraut strecken sich in die Höhe, Arnika wächst hier, wilder Thymian und unzählige Margariten. Viele Bänke schmiegen sich an den Hang, herrliche Plätze, um Pause zu machen und den Blick zu genießen. Da wir noch ein paar Kilometer vor uns haben, rasten wir nicht, sondern ziehen zügig weiter. Wir passieren einen Weidezaun und schließen den Zaun sorgsam hinter uns; nun geht es zwischen Kuhfladen bergab und schnurstracks zum Bach. Denn hier wartet Erfrischung auf uns: Der Weg führt mitten durch den Holzschlagbach. Natürlich kann man auch über die Brücke gehen, wir aber ziehen die Schuhe aus, krempeln die Hosen hoch und steigen ein paar Stufen hinunter zum Wasser. Eiskalt ist es – und ganz schön tief. Ein Baumstamm als Stütze gibt den Händen Halt, während sich unsere Füße im Bachbett vorsichtig vorwärts tasten. Gut konzentrieren, um nicht abzurutschen, genießen und das Gefühl der Kühle ein bisschen mittragen.

Denn nun wird es zunächst sonniger – und dann ganz schön steil. Hinab nach Muggenbrunn geht es wieder über Wiesen, im Ort weit nach Süden und dann auf einem Waldpfad bergauf. Unterwegs treffen wir immer wieder auf die großen Informationstafeln des Weges – und allerlei geschichtliches Wissen. Wir sind auf Muggs Spuren unterwegs, dem ersten Siedler, der Muggenbrunn – so die Legende – seinen Namen gab. Der knorrige Kerl führt durch sein Schlemmerbuffet (Heidelbeeren), seine Badewanne (der Bach), seinen Wald und in die Historie des Ortes: Wir passieren die Schanzanlagen, die zum Schutz aufgebaut wurden und erfahren, wie der Franzosenberg zu seinem Namen kam. Die Informationen sind zahlreich, über einen QR-Code kann man zusätzlich noch Hörspiele anhören – zumindest für Kinder ist das stellenweise etwas zu viel des Guten. Und dann ist da ja auch noch die Aussicht, die einen in den Bann zieht. Zwischen den steilen Passagen hinauf Richtung Köpfle-Gipfel öffnen sich immer wieder die Bäume und geben den Blick frei – über den Ort hinweg auf die Hänge gegenüber, später zum Stübenwasen und aufs Hasenhorn.
Das Aussichtsfernrohr zeigt auch die Namen der Höhen
Und unzählige Pausenplätze laden dazu ein, sich hinzusetzen und die umliegenden Gipfel zu studieren. Mal ist es eine einfache Bank unter Bäumen, mal steht ein Tisch für ein Vesper dabei, mal streckt man sich auf einer Himmelsliege aus und schließlich treffen wir am Köpfle auf ein Viscope, ein Aussichtsfernrohr: Wer hindurchschaut sieht nicht nur die Höhen der Umgebung, sondern bekommt auch deren Namen angezeigt. Mit etwas Glück reicht der Blick bis zu Glarner Alpen, auf jeden Fall aber zum Belchen, der gar nicht so weit entfernt liegt.
Vom Köpfle geht es hinab Richtung Wasen – und dort auf den Barfußpfad. Wie herrlich ist es, die Wanderschuhe abzustreifen und sich barfuß zu bewegen. Wer mag, kühlt sich gleich mal mit der Gießkanne die Füße. Oder man steigt ein paar Meter bergan, wo der Pfad im Schatten des Waldes allerlei Anregendes für die Füße bereithält: glattes Holz, piksende Steinchen, feinen Sand und schlammigen Torf. Und im eisigen Bachwasser hat man sich ruckzuck wieder runtergekühlt.
7,5 Kilometer, 314 Höhenmeter, zwei bis drei Stunden
Anreise mit dem Bus bis Haltestelle Muggenbrunn-Säge (am Wasenlift) oder Grüner Baum
Einpacken: Zeckenschutz, Sonnenschutz, Wechselkleider für Kinder
https://www.hochschwarzwald.de/touren/erlebnisweg-rund-um-muggs-brunnen-muggenbrunn-af2ebbe7b4
Viele weitere Wandertipps hält die App BZ-Lieblingsplätze bereit: www.bz-lieblingsplätze.de
skn
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