Handwerk in der Region
Ein innovatives Ausbildungshaus
Verlagsthema Die Gewerbe-Akademie Freiburg schult den Handwerksnachwuchs und zeigt sich für die Zukunft gut aufgestellt. In diesen Werkstätten werden Gesellen und Meister gemacht:
Mi, 25. Jun 2025, 11:41 Uhr
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Thema: Handwerk in der Region
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Die ÜBA ist sozusagen das Kerngeschäft der GA Freiburg. Sie sorgt neben der Ausbildungszeit im Betrieb und der Schule als dritte Säule dafür, dass die Azubis auch in der Praxis den gleichen Wissensschatz haben. Denn die GA-Werkstätten sind mit modernsten Geräten bestückt: "Wir decken alles ab, von den Grundfertigkeiten, die Auszubildende beherrschen müssen bis zur Arbeit an Hightechmaschinen, die es etwa in kleinen Betrieben vielleicht nicht gibt", fasst Bernd Hensle zusammen, der bei der Handwerkskammer Freiburg die ÜBA verantwortet. Besonders freut Hensle, dass sich wieder mehr Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk entscheiden: "Die Ausbildungszahlen sind hervorragend. Wir sind bei den Beginnerzahlen wieder auf dem Niveau von 2017", sagt er.
Ein Grund für den Aufwärtstrend könnte auch in den verstärkten Anstrengungen in Sachen Berufsorientierung und der neuen Projektwerkstatt liegen, die 2023 den Betrieb in der GA aufgenommen hat. Dort können Schülerinnen und Schüler in verschiedene Handwerksberufe schnuppern, etwa in den Bereichen Friseure, Fahrrad oder Holzbearbeitung. Nach einem kurzen Theorieblock und praktischen Anwendungen geht es dann direkt in die Kfz-, SHK- und Elektrowerkstätten. "Dort dürfen sie das Handwerk auch fühlen und erleben", betont Hensle.
Ebenso positiv: Auch die Vorbildung unter den neuen Auszubildenden wächst: 31 Prozent haben einen Hauptschulabschluss, 43 Prozent mittlere Reife und knapp 16 Prozent Abitur. Tobias Richter hat sogar von der Uni ins Handwerk gewechselt: "Beim Studieren habe ich gemerkt, das passt nicht ganz, das ist mir zu viel Theorie." Mittlerweile ist der 25-Jährige im zweiten Lehrjahr und hat als Zweiradmechatroniker mit Fachrichtung Fahrradtechnik sein Hobby zum Beruf gemacht.
Dass der Weg ins Handwerk nicht immer gradlinig verläuft, ist auch die Erfahrung von Robin Kirchner. Nach vielen Praktika und einer anderen Lehre hat er sich fürs Handwerk entschieden, genauer: für eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik, kurz SHK. Dort ist er nun angekommen und hat schon Pläne für die Zukunft: "Das Ziel ist der Meister", sagt der 20-Jährige, der gerade bei Ausbilder Markus Erbsland die Grundlagen der Elektrotechnik für das SHK-Handwerk erlernt. "Insgesamt gibt es elf Kurse, vom ersten Lehrjahr bis zur Gesellenprüfung", so Erbsland, der als einer von drei Ausbildern die Kurse führt.
Wie wichtig das Handwerk und insbesondere die SHK-Fachkräfte für das Gelingen der Energiewende sind, das zeigt auch das von der Handwerkskammer Freiburg durchgeführte Projekt "lern.SHK", das mit innovativen Ansätzen die Aus- und Weiterbildung im SHK-Handwerk stärken soll. Um Fachkräfte schnell, niederschwellig und umfassend zu qualifizieren, erarbeitet die Handwerkskammer mit Verbundpartnern Konzepte, die etwa Auszubildenden die Fähigkeiten an die Hand geben, selbstständig zu lernen. Das auf drei Jahre ausgelegte Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Bundesinstitut für Berufsbildung begleitet.
Stolz ist Bernd Hensle auch, dass es der Handwerkskammer gelungen ist, mit "DentalDigital 4.0" ein weiteres Projekt nach Freiburg zu holen, das die ÜBA in der Zahntechnik modernisieren soll. Auch hierbei ist ein Ziel, die Ausbildungsqualität durch neueste Technik und selbstgesteuertes Lernen zu verbessern.
"In der Zahntechnik ist Freiburg schon ein Leuchtturm und die Meisterschüler kommen aus dem ganzen Bundesgebiet und auch aus anderen Ländern zu uns. Das zeigt die Qualität, die hier im Haus ist", so Hensle. Die GA hat in diesem Bereich schon immer einen Zahn zugelegt, und ist bereits Kompetenzzentrum. Und auch Guido Bader, Ausbildungsmeister und Bereichsleiter Zahntechnik, betont: "Hier in Freiburg sind wir führend in der Digitaltechnologie. Auch weil wir von 2012 bis heute immer wieder neue Projekte durchgeführt haben."
Von diesen profitiert auch Hidayat Diko (26), die sich in Freiburg aktuell auf ihre Zahntechnik-Meisterprüfung vorbereitet. "Es ist mein Traumberuf und macht mir mega Spaß." Heutzutage liefe das meiste im Beruf digital ab, sagt sie. "Hier werden wir sehr unterstützt, viel digital zu machen, das zu lernen und zu üben."