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Qualitätskontrolle in der Industrie

Verlagsthema Dominik Löffler, Gruppenleiter im Bereich Qualitätstechnik, sorgt bei Siedle in Furtwangen dafür, dass die Produkte nicht nur funktionieren, sondern auch das halten, was die Marke verspricht.  

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Dominik Löffler, Gruppenleiter in der Fachabteilung Qualitätstechnik bei Siedle. Foto: S. Siedle & Söhne
"Wir begleiten den gesamten Entstehungsprozess unserer Produkte und testen sie nicht erst, wenn sie fertig sind", so fasst der 31-jährige Löffler sein Aufgabengebiet beim Hersteller für Gebäudekommunikationstechnik in einem Satz zusammen. Siedle ist einer der führenden Hersteller von Türsprechanlagen und feiert 2025 sein 275-jähriges Bestehen.


Qualitätsmanager – Werdegang und Aufgaben

Dominik Löffler hat nach seinem Realschulabschluss bei Siedle eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme abgeschlossen und wurde anschließend in den Bereich Qualitätstechnik übernommen. Berufsbegleitend durchlief er von 2016 bis 2020 die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker, Fachrichtung Informationstechnik. Diese schuf eine gute Grundlage, um 2022 die Gruppenleitung übernehmen zu können. Siedle fördert die Weiterbildung der Mitarbeitenden unter anderem mit einem internen Personalentwicklungsprogramm für Nachwuchs-Führungskräfte. Löffler hat als einer der ersten daran teilgenommen.

Die Arbeit im Qualitätsmanagement beginnt mit den verschiedenen Anforderungen an Material, Verarbeitung und Funktion. Bei Hardware sind das etwa Temperatur- und Witterungsbeständigkeit, bei der Software geht es um Updatefähigkeit, Stabilität oder Nutzerfreundlichkeit. Die Qualitätstechnik bringt ihre Anforderungen direkt in die Entwicklung ein – und bleibt bis zur finalen Freigabe eng am Produkt.

Zwei Kunden, zwei Perspektiven

Dabei liegt immer die Sicht zweier Kundengruppen im Fokus: des Elektrikers und des Nutzers. Für den Elektriker zählt vornehmlich, wie gut sich eine Türsprechanlage installieren und in Betrieb nehmen lässt. Für den Endnutzer stehen Zuverlässigkeit und Bedienbarkeit im Vordergrund – auch bei digitalen Komponenten wie einer App. "Wenn der Elektriker nicht überzeugt ist, wird er das Produkt nicht weiterempfehlen", sagt Löffler. "Und wenn der Endnutzer nicht zufrieden ist, haben wir unser Markenversprechen nicht gehalten."

Sein Team muss beide Perspektiven berücksichtigen – und macht dies mit einem hohen Anspruch an Langlebigkeit und Wertigkeit. Dabei geht es nicht nur um technische Eigenschaften, sondern auch um die Frage, wie ein Produkt erlebt wird. "Man muss ein Produkt intuitiv bedienen können," findet Löffler.

Zusammenarbeit statt Kontrolle
Die Qualitätstechnik prüft zwar die Arbeit anderer Abteilungen – ist ihrerseits aber auf Informationen aus diesen und somit auf eine gute Zusammenarbeit angewiesen. "Man hört manchmal, dass es in Firmen Konflikte zwischen Qualität und Entwicklung gibt", sagt Löffler. "Bei uns ist das nicht so." Die Abteilungen tauschen sich stetig aus, entwickeln gemeinsam.

Eigenbau statt Standardtest
Siedle verlässt sich nicht allein auf genormte Prüfverfahren. Löffler nennt ein Beispiel: Um die Jahrtausendwende kam es im Markt zu einzelnen Fällen, in denen Geräte nach längerer Zeit trotz normgerechter Tests Wasserschäden aufwiesen. Die Analyse zeigte: Die Norm deckt viele, aber nicht alle realen Anwendungsfälle ab. So auch bei manchen Türsprechanlagen, die jahrelang ungeschützt der Witterung ausgesetzt waren. Siedle reagierte, gemeinsam mit dem hauseigenen Prüfgerätebau entstand eine Beregnungsanlage, die den Einsatz im Alltag möglichst realitätsnah simuliert – und die bis heute im Einsatz ist.

Für Löffler ist das ein besonderer Aspekt der Arbeit: "Wir bringen Anforderungen ein, diskutieren Ansätze und entwickeln gemeinsam ein Prüfgerät, das zu unseren Anforderungen passt. Dabei lernen wir viel über Materialien oder technische Zusammenhänge. Es macht die Arbeit vielseitig und fordert ein Verständnis weit über den Test hinaus." Viele solche Prüfgeräte entstehen im eigenen Haus – für Belastungstests von Tasten oder für Abriebprüfungen. Siedle betreibt in Furtwangen zudem eigene Testlabors für Akustik oder elektromagnetische Verträglichkeit.

Industrie im Wandel
Die Qualitätstechnik bei Siedle hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verändert. Das Team ist jünger geworden, Software wird immer mehr zum zentralen Teil der Arbeit. Themen wie Internet of things-Sicherheit und Testautomatisierung kamen hinzu und erfordern neue Methoden sowie kontinuierlichen Wissenstransfer. Die Abteilung von Dominik Löffler begleitet nicht nur fertige Softwarepakete, sondern ist während der Entwicklung einzelner Funktionen eingebunden. Das erfordert Flexibilität und die Bereitschaft, sich immer wieder in neue Themen einzuarbeiten.

"Die Grundprinzipien sind für uns aber gleich geblieben", sagt Löffler. "Langlebigkeit, einfache Bedienung, Wertigkeit. Nur das, was dahinter steckt, hat sich verändert."
Schlagworte: Dominik Löffler

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